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Altertumswissenschaften (B.A.)

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Dr. Corinna Zimber, Verlegerin

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Zwei Jahre nach meiner Promotion gründete ich 1994 eine Firma, den AUDIOBUCH Verlag (www.audiobuch.com). Ein ‚Startup‘ in einer sich gerade erst so richtig entwickelnden Branche. Mein erstes selbst produziertes Hörbuch hieß „Das antike Rom und seine Umgebung“: Ein zeitloses Thema, was sich u.a. daran zeigt, dass Teile der Erstauflage 20 Jahre später noch immer lieferbar sind … Inzwischen umfasst das AUDIOBUCH-Programm ca. 500 Titel von z. T. hochkarätigen Autoren. Literarische Romane von Krechel oder Mantel, aber auch Thriller respektive Krimis von Beckett (Simon, nicht Samuel) oder Hjorth & Rosenfeldt finden sich darunter. Und natürlich Cerams „Götter, Gräber und Gelehrte“.

Als Verlegerin für Hörbücher erarbeite ich zusammen mit unserem Lektor das Programm. Diese Tätigkeit umfasst die Titel- und Sprecherauswahl, die Vertragsgestaltung und die Produktion. Dabei stimmen wir uns mit unseren Kollegen aus Vertrieb und Marketing ab. In einem kleinen Verlag wie AUDIOBUCH ist Teamarbeit unabdingbare Voraussetzung für Erfolg. Nachtarbeit (Lesen) gehört dazu.

Häufig begleite ich eine Produktion auch als Regisseurin. Im Studio erlebt man manchmal Sternstunden der Vortragskunst. So erging es mir bei Aufnahmen zu einem Ringelnatz-Hörbuch mit Katharina Thalbach. Das war einfach und schlicht gesagt großartig. Solche Erlebnisse motivieren und helfen über den zuweilen auch eintönig dahin schleichenden Büroalltag hinweg.

Im Frühjahr und im Herbst besuchen wir Buchmessen, um Lizenzgeber, Vertreter, Buchhändler und Journalisten zu treffen. Diese Messen in Leipzig und Frankfurt haben mittlerweile den Charakter von Familientreffen für mich. Alle Jahre wieder tritt die Branche zusammen, tauscht sich aus und klagt über die schlechte wirtschaftliche Lage.    

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Altertumswissenschaften entschieden?

Meine Patentante ist schuld: Sie lud mich mit 16 Jahren zu einer Reise durch die Toskana ein und stolperte mit mir von einem Grabhügel zum nächsten. Schuld ist auch mein Griechischlehrer auf der Schule. Er übersetzte frühgriechische Lyrik – und wir Schüler staunten.

Ohne weitere Vorkenntnisse und wider den ausdrücklichen Rat des Studienberaters habe ich direkt nach dem Abitur das Studium der Klassischen Archäologie ergriffen. Eine Wahl aus Neigung zum Fach.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Während der Promotion wurde mir klar, dass ich selbstständig und unternehmerisch tätig sein möchte. Meine Erwartungen haben sich voll und ganz erfüllt.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Hinschauen. Lesen. Schreiben.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Kenntnisse der Betriebswirtschaft und des Verlagswesens.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Mein Doktorvater, Professor A.H. Borbein, hat sich immer wieder die Zeit genommen, meine Dissertation zu korrigieren. Seine Randbemerkungen waren unangenehm klar, auch wenn sie oft nur aus einigen Großbuchstaben bestanden: „A(usdruck)!“ „I(nhalt)?“ Und ganz wichtig der Hinweis: „Genauer bitte!“ Für diese Kommentare bin ich zutiefst dankbar.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Lesen, lesen, lesen!