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Frankreichstudien (B.A.)

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Erfahrungsberichte

Unserer Studierenden berichten in kurzen Eindrücken von ihrem Auslandsjahr und obligatorischen Praktikum. Viel Spaß bei der Lektüre!

Ich habe von September 2015 bis April 2016 an der Université Sorbonne Nouvelle Paris 3 Études franco-allemandes studiert. Inhaltlich ging es vor allem um deutsche Geschichte und Politik sowie um die deutsch-französischen Beziehungen. Im Hinblick auf meinen Bachelor in Frankreichstudien hat mir das Auslandsjahr erlaubt, mich intensiver auch mit Deutschland (aus französischer Sicht) und den deutsch-französischen Beziehungen auseinanderzusetzen. Besonders haben mir die Übersetzungskurse gefallen, in welchen viele interessante Diskussionen über die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen zustande gekommen sind. Allgemein habe ich mich in der familiären Atmosphäre innerhalb des Germanistik-Institutes sehr wohl gefühlt.

Ich habe ein mehrwöchiges Praktikum beim Goethe Institut bzw. der Cie à Bulles in Paris absolviert. Da das Goethe Institut selbst keine volle Praktikantenstelle für mich zur Verfügung hatte, haben sie mich an Laurence Cohen von der Cie à Bulles weitergeleitet. So habe ich ihr geholfen, ein europäisches Theaterstück zu organisieren, welches vom Goethe Institut finanziell unterstützt wurde. Das Stück wurde in sieben europäischen Städten aufgeführt, darunter auch an vielen Schulen. Die Schauspieler kamen aus ganz Europa und sprachen während des Stücks in ihrer Landessprache. Ich habe während dieser Zeit sehr viel gelernt, meine Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, Französisch) täglich anwenden und gute Beziehungen knüpfen können. Da ich die einzige organisatorische Unterstützung für Laurence Cohen war und der organisatorische Aufwand sehr hoch war, habe ich ihr im Anschluss an das Praktikum weiterhin geholfen. Ich habe vor allem den Auftritt im Europäischen Haus in Berlin organisieren dürfen.
Einmal die Woche habe ich während des Praktikums am Goethe Institut gearbeitet. Die Aufgaben waren leider nicht sehr anspruchsvoll und häufig konnte man mir gar keine Aufgaben geben, sodass ich auch in dieser Zeit Laurence Cohen geholfen habe.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, an einem kleinen Institut/in einer kleinen Organisation sein Praktikum zu absolvieren, da man dort mehr Verantwortung übertragen bekommt und besser eingebunden wird.

Ich habe mich anfangs aus pragmatischen, organisatorischen Gründen für Paris und die Sorbonne Nouvelle entschieden – und es nicht eine Sekunde lang bereut. Die Dozenten am Fachbereich sind extrem engagiert, die relativ kleinen Kurse erleichtern den Kontakt mit Kommilitonen und es wird eine große thematische und fachliche Bandbreite abgedeckt. Besonders dankbar bin ich für den Perspektivwechsel, der uns so ermöglicht wurde: durch die französische „Brille“ auf Geschichte, Politik und Identität des eigenen Landes zu schauen erweitert den Horizont enorm und zeigt, dass es nie nur eine Antwort gibt. Persönlich habe ich nach diesem Jahr wieder zurück zum „Schreiben“ gefunden (kreativ, journalistisch, wissenschaftlich…) und habe die Freude am Übersetzen entdeckt. Meine Kommilitoninnen und ich sind fest entschlossen, diesen regen, aktiven Erasmus-Esprit mit in die Heimat zu nehmen und in Form diverser Projekte lebendig zu halten.

Die Praktikumssuche hat sich schwieriger gestaltet als erwartet. Ich wollte (unbedingt) einen Blick in die Welt der Medien und des Journalismus werfen, um anschließend zu entscheiden, ob diese Welt eine für mich ist. Schließlich habe ich - dank des deutsch-französischen Profils - ein vergütetes (!) Praktikum als Bloggerin zur Fußball-Europameisterschaft bekommen. Nicht mein Fachgebiet und wahrlich nicht meine Vorstellung von investigativem Journalismus, aber dafür habe ich sehr viele Kompetenzen in Sachen Informatik und social media erworben. Kurz: Ich bin von einer Software-Firma angestellt, die ein Pilotprojekt mit Yahoo durchführt. Ich „füttere“ dabei den Live-Blog zum EM-Alltag in Frankreich. Dazu habe ich einen interessanten Einblick in Großraumbüro-Alltag und neunstündige Arbeitstage. Dieses Praktikum ist nur auf 4 Wochen angelegt, deshalb würde ich mein zweites Pflichtpraktikum gerne bei einer internationalen NGO machen.

Die Verpflichtung, das dritte Studienjahr im Ausland zu verbringen, war einer der Gründe, warum ich mich für den Bachelorstudiengang Frankreichstudien entschieden habe, da ich glaube, dass man in eine fremde Sprache und Kultur am besten vor Ort eintauchen sollte. Mein Erasmusjahr in Nizza hat mich diesbezüglich nicht enttäuscht. Ich konnte meine Sprachkenntnisse verfeinern, das französische Universitätssystem kennenlernen, die Lebensweise der Côte d’Azur abseits touristischer Klischees genießen und die Bekanntschaft vieler toller Menschen machen. An der Université de Nice-Sophia Antipolis konnte ich fakultätsübergreifend Kurse an der Faculté des Lettres und an der Faculté de Droit et Science Politique belegen und so die interdisziplinäre Struktur der ersten beiden Studienjahre beibehalten. Als bereichernd habe ich aber über das Studium hinaus insbesondere die persönlichen Herausforderungen des Auslandsaufenthalts, den Kontakt mit den herzlichen Menschen vor Ort und den vielen Sonnenschein empfunden. 

Die Universität war sehr schlecht ausgestattet und der bürokratische Aufwand war sehr hoch. Allerdings waren die Kurse sehr gut. Im Durchschnitt nahmen nur 15 Seminarteilnehmer teil. Leider kamen diese meistens auch aus Deutschland, weshalb man nicht sehr viel Kontakt zu Einheimischen in der Universität aufbauen konnte. Ich habe meine Schwerpunkte aus Berlin dort weiterführen können (frz. Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft, Übersetzung). Es war toll, dass man zusätzlich Kurse der deutschen Literaturwissenschaft und Geschichte belegen konnte, so hat man diese Bereiche aus französischer Perspektive kennenlernen können. Außerdem war das Studium sehr bilateral ausgelegt. Man konnte gute Kurse zu den deutsch-französischen Beziehungen belegen. Das Studium an sich war sehr verschult. Man hatte ständig Hausarbeiten anzufertigen und musste sehr viele Klausuren schreiben. Das Studium war mit einem sehr hohen Zeitaufwand verbunden. Von Vorteil war natürlich dabei, dass man sehr viel gelernt hat. Dennoch habe ich mich gegen einen Master in Frankreich entschieden, da ich lieber selbstständiger arbeite und lerne. Das Auslandssemester war aber eine sehr gute Erfahrung und ich würde es jederzeit wieder machen.

 Von Mai bis Juni 2016 war ich Praktikantin in der Librairie Allemande in Paris. Als einzige weitere Mitarbeiterin neben der Eigentümerin habe ich mich ein bisschen um alles gekümmert – Kasse, Kundenberatung, Schaufenstergestaltung, Aufräumen, Bestellungsorganisation, Büchertische… Das Katalogisieren und Ordnen der Bücherlieferungen hat mir großen Spaß gemacht und der regelmäßige Kundenkontakt auf Deutsch und Französisch war ein guter Ausgleich zu diesem organisatorischen Teil. Ich habe es sehr genossen, auf Kundenwünsche einzugehen und zu versuchen, das „perfekte“ Buch für jeden zu finden, und das fiel mir mit der Zeit und meiner wachsenden Kenntnis über klassische und moderne deutsche Literatur immer leichter.

Das Institut Pierre Werner (IPW) ist ein trinationales europäisches Kulturinstitut, welches vom Goethe-Institut, dem französischen Außenministerium und dem Kulturministerium des Großherzogtums Luxemburg gemeinsam betrieben wird. Von Februar bis März 2014 habe ich dort für 6 Wochen ein Praktikum absolviert und bekam einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche des IPW. Zu meinen Hauptaufgaben zählten die Mithilfe bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen wie Lesungen oder Podiumsdiskussionen, die Betreuung von KünstlerInnen und ReferentInnen sowie verschiedene Aufgaben in der Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit, darunter auch Übersetzungen. Das Praktikum bot einen guten Einblick in verschiedene Aufgabentypen im  Kultur- und Veranstaltungsmanagement und insbesondere die Arbeit in einem multinationalen und mehrsprachigen Umfeld hat mir großen Spaß gemacht.