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Moritz Bolle, Unternehmensberater

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Mein Arbeitsalltag ist projektbezogen: Ich bin üblicherweise montags bis donnerstags auf Reise und arbeite hier mit Teams verschiedener Zusammensetzung und zu unterschiedlichen Themenstellungen. Diese gehen üblicherweise von einer strategischen Frage oder klaren operativen Zielsetzung der Geschäftsführung aus, die wir dann gemeinsam mit dem Kundenteam ausarbeiten. Die Projektdauer kann hierbei zwischen 4 Wochen und 6 Monaten betragen. Mit immer neuen Kunden und Themenstellungen konfrontiert zu werden ist spannend, und die Arbeit mit wechselnden Kollegen bereichert ebenfalls. Es wird nicht langweilig!

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Biochemie entschieden?

Ich wollte zunächst Chemie, dann Biologie studieren. Hier bot sich dann die Biochemie vor allem auf Grund der Einblicke in beide Institute an. Ebenfalls Ausschlag geben war es, viel praktische Arbeit im Labor verrichten zu können. Außerdem fand und finde ich die grundsätzliche Themenstellung des Fachs faszinierend: Was macht Leben auf molekularer Ebene aus?

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Mein Beruf beschreibt ja nicht unbedingt die typische Karriere eines Biochemikers. Zu Studienbeginn hatte ich eher gedacht ich gehe in eine akademische oder industrielle Forschungsfunktion. Nach Abschluss des Diploms wollte ich dann aber gern etwas anderes kennenlernen, was zugleich meine erworbenen Fähigkeiten fordert und Wert schätzt, aber auch neue Horizonte öffnet. Von der Unternehmensberatung hatte ich eher durch Zufall gehört, und sie dann über mehrere Veranstaltungen näher kennen und schätzen gelernt.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Mein Werdegang verdeutlicht, dass Biochemie eine gute Vorbereitung für alle Berufe darstellt, die ein zügiges Verständnis großer Datenmengen und verschiedener Themengebiete, eine kreative und ergebnisorienterte Herangehensweise, analytisches Denkvermögen, die Präsentation der Erkenntnisse und Teamarbeit erfordern. All diese Aspekte konnte ich mir seit Beginn des Grundstudiums, und dann vor allem in den Praktika im Hauptstudium aneignen, die in gewisser Weise jedes für sich ein kleines "Beratungsprojekt" darstellten.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Das größte Problem dürfte für die meisten "reinen" Naturwissenschaftler darin bestehen, sich in wirtschaftliche Fragestellungen einzuarbeiten. Hier geht es vor allem um Vokabular und grundlegende Prinzipien, z.B. wie Unternehmen aufgebaut sind, was die Gewinnschöpfung ausmacht, welche Kostenarten zu bedenken sind. Neben dem Studium der Biochemie hatte ich Gelegenheit, diese "Basics" im Rahmen eines Einführungskurses in BWL zu erlernen.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ich war überrascht, wie fordernd sich das Grundstudium darstellte! Nach dem Abitur hatte ich zunächst angenommen, eine kleine Verschnaufpause einlegen zu können. Die Anforderungen waren sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der praktischen Zeit im Labor sehr hoch. Besonders positiv war hierbei, dass wir eine kleine Gruppe von ungefähr 20 Studierenden waren, die das gemeinsame Erlebnis sehr zusammengeschweißt hat. Wir hatten trotz (oder gerade wegen) der vielen Zeit in Hörsälen, Labors und Bibliotheken sehr viel Spaß miteinander.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Viele Beratungsfirmen bieten Workshops und Seminare für Studenten an, an denen ich frühzeitig teilnehmen würde, um den Beruf kennenzulernen. Mit Ausnahme eines möglichen parallelen Einführungskurses in BWL würde ich ansonsten raten, sich ganz auf das Studium zu konzentrieren. Meiner Einschätzung nach wäre es gefährlich, sich neben Biochemie noch für ein weiteres Fach einzuschreiben; entweder die Noten leiden, oder es dauert zu lange. Die Firmen suchen nach Absolventen aus allen Studienfächern, und Naturwissenschaftler sind oft sehr erfolgreiche Berater.