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Volker Haucke, Direktor des Leibniz Instituts für Molekulare Pharmakologie

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin Leiter eines außeruniversitären Forschungsinstituts und Universitäts-Professor für Mo-lekulare Pharmakologie. Da sieht eigentlich jeder Tag anders aus, weil viele verschiedene Aufgaben anstehen: da ist einerseits natürlich die Forschung im Labor und meine Doktoranden und Postdocs mit denen ich über ihre Forschung diskutiere; diese mündet letztlich in Manu-skripte, die zur Publikation eingereicht werden. Daneben gilt es aber auch beständig Anträge zur Einwerbung von Forschungsgeldern zu schreiben und umgekehrt die Anträge und Manu-skripte anderer Wissenschaftler zu begutachten. Nicht zuletzt bin ich Ansprechpartner für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts und Mitglied in verschiedenen Gremien. Schließ-lich ist man als Wissenschaftler oft unterwegs auf Vortragsreisen, Kongressen usw. Da wird es wahrlich nicht langweilig, aber man muss eben auch viel Zeit mitbringen, lange Arbeitstage sind eher die Regel als die Ausnahme.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Biochemie entschieden?

Weil ich mich schon in meiner Schulzeit für Naturwissenschaften interessiert habe, kam neben dem Studium der Medizin eben auch die Biochemie in Frage, die weniger den Patienten als die Wissenschaft in den Vordergrund stellte, aber doch einen medizinischen Bezug aufweist. Das hat mich damals angesprochen. Außerdem was das Biochemie Studium an der FU von großer Freiheit geprägt, ganz anders als die Medizin, die einen klaren Stundenplan verfolgt.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwar-tungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Das Biochemie Studium ist und war immer sehr wissenschaftsorientiert. Da ich in der Wissen-schaft geblieben bin und selbst an der Ausbildung von Biochemie-Studenten beteiligt war und bin, haben sich sicher in vielerlei Hinsicht meine Erwartungen erfüllt. Allerdings hat man als Student doch keine rechte Vorstellung von dem, was einen in der Wissenschaft erwartet - in vielerlei Hinsicht. Das Entscheidende erscheint mir, irgendwann zu entdecken, was einen wirk-lich interessiert und dann diesen Weg konsequent zu verfolgen. Ich muss gestehen, dass mich die Erregung einer wissenschaftlichen Entdeckung heute noch genauso tief berührt wie als Student in meiner Diplomarbeit vor 20 Jahren.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Wichtiger als spezielle Kenntnisse war es irgendwann zu erkennen, dass es tatsächlich Prob-leme in der Biochemie, im Funktionieren von Zellen und Geweben gibt, die einen wirklich inte-ressieren. Gleichzeitig hat das sehr freie Studium an der FU Berlin es vermocht, mir sehr früh die Angst vor "großen Tieren" (z.B. dem Professor) und neuen Techniken zu nehmen. So ist man schon im Hauptstudium mit wirklicher Grundlagenforschung in Berührung gekommen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Englisch ist eine Schlüsselqualifikation, ebenso wie Präsentationstechniken. Beides lernt man aber sicher auch auf dem Weg in den Beruf, wenn man genügend Flexibilität mitbringt. Ich glaube auch, dass ein Blick über den eigenen Tellerrand in die Physik oder Medizin hilfreich sein kann.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Neben vielen Anekdoten sind es vor allem die Aufenthalte im Ausland, in Israel, in der Schweiz und in England, die einen besonders prägenden Eindruck hinterlassen haben. Viel Spaß hat das u.a. auch deswegen gemacht, weil wir ein Freundeskreis waren, der manches zusammen unternommen hat.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Einer der entscheidenden Punkte ist es sicher möglichst bald herauszufinden, ob man wirklich für die Wissenschaft "brennt" und Freude daraus zieht, hartnäckig an einem zunächst einmal klein erscheinenden Problem zu arbeiten. Wenn die Antwort darauf "ja" lautet, macht es Sinn sich möglichst kompromisslos nach dem besten Labor umzuschauen, das an dem Problem arbeitet, das einen am meisten interessiert. Der Rest kommt dann von selbst.