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Michael S Koeris, Unternehmer

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Gründer und Vize-Geschäftsführer meiner eigenen Biotechnologie-Firma (Sample6). Zum Berufsalltag gehören u.a. Produktion unseres Diagnostikums, Finanzaufsicht, HR/Rekrutierung von neuen Mitarbeitern, Durchführen von Kapitalerhöhungen, Patente einreichen sowie auch die Leitung der Forschung.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Biochemie entschieden?

Die Liebe zur Wissenschaft, besonders an der Schnittstelle zwischen Chemie und Biologie war die treibende Kraft. Knapp hat die Chemie gewonnen vor der Physik, um die Materie dann auf die Biologischen Systeme anzuwenden (so war der Anspruch damals).

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Während meines Studiums (sowohl Diplom- also auch Promotionsstudium) war die Gründung einer eigenen Firma der Wunschtraum, doch war es nicht immer klar, ob es klappen würde. Um als Wissenschaftler zu gründen, dachte ich, dass zuerst herausragende Forschung gemacht werden muss, und dann läuft alles von alleine. Dem ist natürlich nicht so, und es ist hauptsächlich wichtiger von der Kundenperspektive aus zu erfragen: „Wie hilft mir das Produkt?“ Egal ob es ein Therapeutikum, Diagnostikum oder was auch immer das Produkt ist. Sobald man diese geänderte Denkweise akzeptiert wird zumindest der Gründungsprozess einfacher. Die Gründung des Unternehmens erfolgte noch während des Promotionsstudiums (eher gegen Ende des Studiums) 2009.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Dass Wichtigste das ich lernte, war hart zu arbeiten und kritisch zu denken. Sowohl beim Erlernen der Basismaterie, sowie auch dann in der Anwendung in der Forschung. Enorm wichtig war auch der Anspruch von mehreren meiner Professoren, dass wir als Jungforscher uns mit den schwierigen und weitreichenden Problemen in der Forschung beschäftigen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Heutzutage sind sowohl die akademischen Qualifikationen als auch rechtlichen und wirtschaftlichen sehr wichtig. Wenn man als Wissenschaftler in die Industrie eintreten möchte, dann sind Patentrecht und Projektmanagement-Verständnis mit die wichtigsten Zusatzqualifikationen. Patentrecht ist erforderlich, weil die Erfindungen und Prozesse geschützt werden und bestimmte Regeln eingehalten werden müssen, um nicht den Patentschutz zu verlieren. Projektmanagement ist enorm wichtig, da fast alle Forschung in der Industrie dazu dient ein Produkt auf den Markt zu bringen oder zu verbessern. Diese Prozesse sind durch Projektmanagment-Theorien gesteuert. Als Absolvent tut man gut daran, diese Theorie zu verstehen, denn alle Projekte und Forschung werden nach diesen Kriterien bewertet.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Die Kameraderie mit den Kommilitonen/innen. Der Studiengang war anno 1998 sehr klein und zählte vielleicht 25 Mitglieder. Wir formten durch den hohen Akademischen Druck sehr schnell enge Bindungen und sind auch noch heutzutage – 15 Jahre später – in gutem Kontakt.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Wenn man generell in einem Startup / Jungunternehmen arbeiten will oder ein solches gründen will, muss man schon während des Studiums ein starkes interdisziplinäres Netzwerk aufbauen. Dazu gehören verschiedene Forschungsdisziplinen aber von viel größerer Wirkung sind Kontakte in die Industrie, ins Finanzwesen, zu anderen Startups, in die Klinik (wegen der Zulassung von Medikamenten oder in der Medizintechnik).