Fu-logo-text-2x
Drucken

Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (B.A.)

Diese Seiten können nicht richtig dargestellt werden, da Sie Ihren Internet Explorer mit aktivierter Kompatibiltätsansicht verwenden. Wir empfehlen 'fu-berlin.de' aus der Liste der Websites mit aktivierter Kompatibilitätsansicht zu entfernen:

  1. Blenden Sie bitte in Ihrem Internet Explorer die Menüleiste ein, indem Sie entweder 'Alt' drücken oder in der Adressleiste mit der rechten Maustaste klicken und dann 'Menüleiste' auswählen.
  2. Klicken Sie auf 'Extras' und wählen das Menü 'Einstellungen der Kompatibilitätsansicht' aus.
  3. Wählen Sie unter 'Zur Kompatibilitätsansicht hinzugefügte Websites' 'fu-berlin.de' aus.
  4. Klicken Sie auf 'Entfernen'.

Olga von Schubert, wissenschaftliche Referentin am Haus der Kulturen der Welt in Berlin

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Begonnen habe ich nach dem Studium und mehreren Praktika als wissenschaftliche Mitarbeiterin für drei kulturwissenschaftliche Ausstellungsprojekte, zuerst am Deutschen Hygiene-Museum in Dresden und dann für freie Kuratorinnen in Berlin. Heute bin ich wissenschaftliche Referentin in Büro des Direktors am Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Nachdem ich mehrere Jahre die Themen und Exponate der jeweiligen Ausstellungen recherchiert habe, recherchiere ich nun die Themen für unsere Vortragsreihen und Publikationen und kommuniziere mit möglichen Sprecher*innen und Autor*innen. Ich kuratiere also Teile unseres Programms und nebenbei weiterhin eigene Ausstellungen. Mir ist es wichtig, auf diese Weise an öffentlichen Debatten und Diskursen um Kunst, Literatur, Wissenschaft und Politik beteiligt zu sein und drängende Fragen aufzugreifen und zu diskutieren. Dabei geht es mir vor allem darum, marginalisierten Stimmen Gehör zu verschaffen, unterrepräsentierte Themen im öffentlichen Diskurs wach zu halten und mit historischen intellektuellen und künstlerischen Positionen in einen Dialog zu bringen.

Warum haben Sie sich für dieses Studium der entschieden?

Ich habe mich immer für Themen, Autor*innen, Künstler*innen und Fragestellungen entschieden und dann nach einem Studienfach und später entsprechend nach Stellen gesucht, im Rahmen derer ich mich mit diesen beschäftigen kann. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft war für mich die ideale Studienfachwahl, weil dieses Fach noch mehr als die Einzelphilologien, die Philosophie oder die Geschichtswissenschaften die Möglichkeit eröffnet, selbst zu theoretisieren und zeitgenössische und historische Phänomene der intellektuellen und künstlerischen Welt sprachlich zu fassen. Für mich vereinte es Ideen- Kunst- und Wissenschaftsgeschichte mit philosophischer Ästhetik, kulturwissenschaftlichen Fragestellungen und einem guten Überblick über die Künste seit der Zeit um 1800. Weil das Fach einen stark übergreifenden Charakter hat, sollte man je nach Interessenlage – besonders wenn man in die Forschung will – dazu aber möglichst noch eine Einzelphilologie oder eine spezialisierte Kulturwissenschaft (Germanistik, Romanistik, Anglistik, Sinologie, Afrikanistik, Islamwissenschaft, Judaistik, Gender Studies oder Ähnliches) oder aber ein auf ein bestimmtes künstlerisches Feld konzentriertes Fach wie Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte oder Ostasiatische Kunstgeschichte studieren, damit man sich spezialisiert.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Meine Arbeit lässt sich eigentlich gar nicht als klassischer Beruf charakterisieren: ich habe eine Stelle in einer Kulturinstitution und bin darauf eingestellt, dass ich noch viele wahrscheinlich sehr verschiedene Stellen im Laufe meines Arbeitslebens übernehmen werde – je nachdem, wo es Gelder gibt, um sich mit den Fragestellungen zu beschäftigen, die mich interessieren. Solange ich das tun kann, sind alle meine Erwartungen bzw. Hoffnungen erfüllt.

Was ist das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Wissenschaftliches Recherchieren und Schreiben, eine gute Kenntnis der Wissenschafts-, Literatur und Kunstgeschichte und der aktuellen wissenschaftlichen und künstlerischen Strömungen und Szenen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Für die Umsetzung der Ausstellungen und Veranstaltungsreihen braucht es auch organisatorisches Geschick und Team-Fähigkeit, möglichst erste Erfahrungen mit der Planung und Umsetzung von Kulturprojekten und Publikationen und dem Aushandeln von Verträgen, Anträgen und Budgets, die man bei Praktika in Verlagen, Museen oder Kulturinstitutionen am besten sammeln kann. Man sollte außerdem sehr gut Englisch und möglichst noch mindestens eine weitere Fremdsprache lernen.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Für mich funktionierte das Studium über einzelne Personen – Dozent*innen oder Mitstudierende, aber auch Autor*innen und Künstler*innen, die für mich wegweisend waren und mir dabei geholfen haben, mich intellektuell zu positionieren und meine Interessen und Schwerpunkte zu finden.

Welchen Rat würden Sie Studienanfänger_innen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Möglichst lange und intensiv studieren, sich intellektuelle Vorbilder suchen, viele Ausstellungen ansehen, Sprachen lernen, reisen, auf Konzerte gehen, ins Theater und zu Tanzveranstaltungen gehen, möglichst irgendwo publizieren oder zumindest verfolgen, was publiziert wird, und vor allem viel lesen und viel mit Gleichgesinnten darüber sprechen, was man liest und sieht.