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Philosophie (B.A.)

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Jan Kromminga, Lehrer für Deutsch und Ethik/Philosophie

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin Lehrer an einer Schule in Berlin für die Fächer Deutsch und Ethik/Philosophie. Die Arbeit ist vielseitig: Unterrichtsvorbereitungen, Konzipieren von Klausuren und Korrigieren, Gespräche mit SchülerInnen und Eltern führen, Betreuung von Praktika der SchülerInnen, Organisation von kleinen Projekten und Klassenfahrten, Planen des Schulalltags mit den KollegInnen in Konferenzen, Bewerten der SchülerInnen im ewigen Rhythmus der Ziffernoten. Die Arbeitszeit ist sehr unterschiedlich, es gibt Phasen, da nimmt man viel Arbeit mit nach Hause und auch ins Wochenende, es gibt aber auch Phasen der Leichtigkeit.

Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium der entschieden?

Vor meinem Lehramtsstudium an der FU habe ich bereits ein Magisterstudium in Philosophie und Germanistik an einer anderen Universität beendet. An der Philosophie begeistert mich bis heute vor allem das Ziel gedanklicher Klarheit. An der Germanistik begeistert mich bis heute zu sehen und zu hinterfragen, wie unterschiedlich Texte funktionieren, mit welcher Vielfalt und welchen Zielen erzählt werden kann. Um mit diesem geisteswissenschaftlichen Wissen auch überleben zu können, habe ich nach dem Magister anschließend an der FU ein Lehramtsstudium begonnen.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Die Entscheidung für den Beruf als Lehrer ist einerseits der Tatsache geschuldet, dass es für Geisteswissenschaftler sehr schwer ist, eine wirklich sichere Arbeit zu finden, die dann auch etwas mit den studierten Fächern zu tun hat. Doch andererseits hat sich bei mir durch eine Tutorenstelle während des Magisterstudiums ein echtes Interesse am Unterrichten entwickelt. Die Erwartungen an den Beruf, die im Lehramtsstudium entstanden sind, haben sich größtenteils erfüllt: Der Beruf ist nicht ohne Anstrengung, aber wenn man sich reinkniet, dann bekommt man auch viel von den SchülerInnen zurück. Das ist schön. Zudem entwickelt man sich weiter. Die Fächer Deutsch und Philosophie/Ethik geben einem als Lehrer stets die Möglichkeit, Neues zu entdecken. Auch das ist eine Erwartung, die sich erfüllt hat.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Es gibt zwei Sachen, die meiner Meinung nach wichtig sind. Man braucht ganz klar ein echtes Fachwissen als Lehrer. Dies hat mir das Studium vermittelt. Allerdings ist das fachliche Wissen hauptsächlich im Magisterstudium entstanden. Zudem ist es wichtig, dass man als Lehrer ein klares und sinnvolles Konzept einer Unterrichtsreihe entwickeln kann, das eine angemessene Methodenvielfalt hat. Das hat mir das Lehramtsstudium vermittelt. Eine wichtige didaktische Erkenntnis, die mir im Didaktikseminar für Ethik vermittelt worden ist und die mir in meinem Beruf hilft, besteht darin, dass man stets Klarheit über das Zusammenspiel von drei Komponenten haben sollte: Warum dieser Stoff mit dieser Methode mit diesen SchülerInnen. Das klingt einfach, ist es aber nicht immer.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Ich habe schon während des Lehramtsstudiums unterrichtet; das hat mir natürlich sehr geholfen, da ich Anregungen aus dem Studium gleich ausprobieren konnte. Denn um eine positive Routine im Beruf des Lehrers zu entwickeln, braucht man sehr viel Zeit und Erfahrung.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Wenn ich an das Studium zurückdenke sind da zuerst die Menschen: Die KommilitonInnen und die DozentInnnen. Hier gibt es viele schöne Situationen, an die ich mich gerne erinnere; zwischenmenschlich wie fachlich. Und dann sind da auch die beiden Philosophien Magister und Bachelor/Master. Der Magister war eindeutig freier, das hat mir sehr gut gefallen. Allerdings war es auch schwerer, sich zu orientieren. Bachelor und Master sind stark geprägt durch ein Lernen auf den Punkt; doch auch das hat seinen Reiz und ist dem Schulalltag nicht fern.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Der Beruf als LehrerIn ist vielseitig, kann aber auch eine echte Anstrengung sein. Um sich klar darüber zu werden, ob man diesen Job ergreifen sollte, sollte man früh versuchen, Unterrichtserfahrung aus der Lehrperspektive zu sammeln. Und man sollte prüfen, ob einem die Fächer, die man dann unterrichtet, auch wirklich gefallen. Denn es ist von sehr großem Vorteil, wenn man nicht nur Wissen sondern auch Begeisterung vermitteln kann. Denn das Vermitteln von Wissen hat auch viel mit Begeisterung und Motivation zu tun.