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Geschichte und Kultur des Vorderen Orients (B.A.)

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Das arabische Alphabet (Arabistik)

Das arabische Alphabet besteht aus 28 Buchstaben und wird von rechts nach links geschrieben. Neben der im Vergleich zur lateinischen Schrift abweichenden Schreibrichtung weist die arabische Schrift noch weitere Merkmale auf:

  1. Es gibt keine verschiedenen Groß- und Kleinbuchstaben; allerdings verändern die Buchstaben abhängig von ihrer Position im Wort ihre Form. Man unterscheidet die folgenden Positionen: initial (am Wortanfang), medial (in der Wortmitte), final (am Wortende) und isoliert.
  2. Sechs der 28 Buchstaben können grundsätzlich nicht nach links weiterverbunden werden werden. Nach ihnen folgt also eine Lücke im Wort.
  3. Das wichtigste Merkmal der arabischen Schrift ist, dass normalerweise nur Konsonanten und Langvokale geschrieben werden. Die Kurzvokale müssen durch Vorwissen ergänzt bzw. kombinatorisch erschlossen werden. Es gibt zwar besondere Zeichen für die Kurzvokale (und auch für Buchstabenverdoppelungen und fehlende Kurzvokale). Diese Zeichen werden jedoch üblicherweise nur im Koran, in Kinderbüchern, einigen Wörterbüchern und Gedichten verwendet.
  4. Sehr wichtig sind außerdem die diakritischen Punkte, also die Punkte über oder unter einigen Buchstaben. Sie unterscheiden diese Buchstaben, die sich dasselbe Graphem teilen, voneinander - und damit ihre Aussprache oder Betonung (vgl. z.B. b, n, t und i in der Buchstabentabelle).
  5. Neben den 28 Buchstaben des Alphabets gibt es noch zwei weitere Zeichen, die nicht zum Alphabet gezählt werden: Hamza und Tāʾ marbūṭa. Das Hamza kann an jeder Stelle im Wort mit einem sogenannten Hamza-Träger oder isoliert am Wortende stehen. Es hat die Funktion eines Konsonanten oder eines Trenners von zwei ansonsten aufeinander stoßender Vokale oder Diphthonge an einer Silbengrenze. Tāʾ marbūṭa steht als „a(h)“-Laut am Ende eines Wortes oder verwandelt sich durch ein angehängtes Personalsuffix zum t mit entsprechendem „t“-Laut.

In der Tabelle sehen Sie die arabischen Buchstaben mit ihrer Umschrift, den verschiedenen Schreibweisen abhängig von der Position im Wort sowie der Angabe, ob es möglich ist, nach links weitere Buchstaben anzuhängen.

Sie sehen nachfolgend die lateinische Umschrift von fünf arabischen Begriffen nach den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG). Zu jedem der Begriffe finden Sie drei verschiedene arabische Schreibweisen. Doch nur eine davon ist jeweils korrekt. Überlegen Sie mit Hilfe der Buchstabentabelle, welche Schreibweise die korrekte ist, und wählen Sie sie aus!

Hinweise: Beachten Sie die Form der Buchstaben je nach Position im Wort (initial, medial, final, isoliert) und ihre Verbindbarkeit nach links. Die im arabischen Schriftbild dargestellten Konsonanten und Langvokale werden in dieser Übung in der Umschrift zur Verdeutlichung in Großbuchstaben wiedergegeben. Die Kurzvokale, die im arabischen Schriftbild nicht eingetragen sind, sind in der Umschrift in Kleinbuchstaben wiedergegeben. Dies vermittelt und ermöglicht Ihnen das Verständnis der arabischen Konsonantenschrift und die Aussprache des jeweiligen Wortes.

Welche der drei Optionen stellt die korrekte arabische Schreibweise für das Wort „Haus“ dar, die in der Umschrift mit „BaYT“ oder „BaIT“ wiedergegeben wird?

Die Buchstaben b, y/i und t können alle nach links miteinander verbunden werden, so dass ein Wort ohne „Lücke“ durch Absetzen des Stiftes entsteht. Es liegt ein Diphthong (Doppellaut) „ay“ bzw. „ai“ vor, wobei das arabische Zeichen für den Kurzvokal a, das mit dem y/i, welches hier konsonantisch zu verstehen ist, den Diphthong bildet, nicht geschrieben wird und nicht mit dem Buchstaben Alif für den Langvokal ā zu verwechseln ist.

Welche der drei Optionen stellt die korrekte arabische Schreibweise für das Wort „Tür“ dar, die in der Umschrift mit „BĀB“ wiedergegeben wird?

Das arabische Wort für „Tür“, „BĀB“, enthält den Langvokal ā, der geschrieben werden muss. Dieser Langvokal, Alif, kann nicht nach links weiterverbunden werden. Der Stift muss also nach dem Alif neu ansetzen. Dadurch steht der zweite Konsonant b am Ende des Wortes in seiner isolierten Form da, bildet aber mit dem ersten Konsonanten b und dem Langvokal ā ein einziges Wort.

Welche der drei Optionen stellt die korrekte arabische Schreibweise für das Wort „Fenster“ dar, die in der Umschrift mit „ŠuBbĀK“ wiedergegeben wird?

Das arabische Wort für „Fenster“, „ŠuBbĀK“, enthält den verdoppelten Konsonanten b und den Langvokal ā. Während die Verdoppelung des Konsonanten nicht angezeigt wird [wenn, dann stünde ein sogenanntes šadda über dem b (شبّاك)], muss der Langvokal Alif wie bei „BĀB“ geschrieben werden. Der Stift muss danach wieder neu ansetzen, weshalb der Konsonant k in seiner isolierten Form am Wortende steht. Die drei Punkte über dem Buchstaben Šīn, dem „sch“-Laut, müssen gesetzt werden, um ihn vom Buchstaben Sīn, dem stimmlosen s, zu unterscheiden.

Welche der drei Optionen stellt die korrekte arabische Schreibweise für das Wort „Sonne“ dar, die in der Umschrift mit „ŠaMS“ wiedergegeben wird?

Wie beim Wort für „Fenster“, „ŠuBbĀK“, ist der Unterschied zwischen den Buchstaben Šīn und Sīn für die Laute „sch“ und „s“ zu beachten – was für an lateinische Links-Recht-Schrift gewöhnte Augen manche Falle bereithält. Das Šīn ist wiederum nicht zu verwechseln mit dem Buchstaben Ṯāʾ für den „th“-Laut. Beide werden mit drei Punkten über dem Graphem geschrieben. Doch das Šīn hat als das „Trampeltier“ der beiden Buchstaben zwei Höcker, das „Dromedar“ Ṯāʾ nur einen Höcker.

Welche der drei Optionen stellt die korrekte arabische Schreibweise für das Wort „Baum“ dar, die in der Umschrift mit „ŠaǦaRa“ wiedergegeben wird?

Hier kann uns wieder die Punktierung aufs Glatteis führen. Steht der Punkt unter dem Graphem ح, lesen wir „Baum“. Doch steht er darüber, so lesen wir „Schnarchen“ (ŠaḪRa). Für den kurzen „a“-Laut am Ende schreiben wir das Ṯāʾ Marbūṭa als Marker für den aus einem Kollektivnomen geformten Singularbegriff (also „ein Baum“ aus der Gattung „Baum“).

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Geben Sie den Dingen ihre arabischen Namen

Überprüfen Sie Ihr frisch erworbenes Vokabelwissen und fügen Sie die arabischen Wörter an die richtigen Stellen in der Graphik ein.
 
 
 
 
 
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1.

Šubbāk, „Fenster“, entspringt der Wurzel š-b-k. Das Verb šabaka bedeutet im I. Stamm „verflechten, verknüpfen“. Im II. Stamm šabbaka wird „flechten“ intensiviert, also zu „ein Netz flechten“ oder „häkeln“. Und so wird, Schritt für Schritt in der historischen Entwicklung, aus dem „dichten Flechtwerk“ ein „Netz“ oder ein „Gitter“ und schließlich das „Fenster“ (wenngleich heutzutage meist aus Glas).

2.

Šams, „Sonne“, macht es uns einfach. Sie entspringt der Wurzel š-m-s mit der Bedeutung des Verbs šamasa im I. Stamm „sonnig sein“. Und wer könnte sonnig sein wenn nicht die Sonne?

3.

Bāb, „Tür“, entspringt der Wurzel b-w-b. Das Verb bawwaba im II. Stamm bedeutet „in Kapitel oder Abschnitte einteilen“, „in Gruppen anordnen“. Eine Tür teilt Räume voneinander ab.

4.

Šaǧara, „Baum“, mit der Wurzel š-ǧ-r fällt etwas aus dem Rahmen. Die Verben šagara im I., šāǧara im III. und tašāǧara im VI. Stamm bedeuten „vorfallen, sich ereignen“, „sich streiten“ bzw. „miteinander streiten, disputieren“. Ob das Verb šaǧǧara im II. Stamm mit der Bedeutung „mit Bäumen bepflanzen, aufforsten“ und mithin unser Baum hier als Streitschlichter in der Landschaft steht?

5.

Bayt oder bait, „Haus“, entspringt der Wurzel b-y/i-t. Das Verb bāta im I. Stamm bedeutet „die Nacht zubringen, übernachten“ oder „sich darin befinden“. Das Haus ist also die Räumlichkeit, in der man sich befindet oder übernachtet. Bei Nomaden bezeichnet bayt/bait dementsprechend das „Zelt“.

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Arabisch ist die verbreitetste Sprache des semitischen Zweigs der afroasiatischen Sprachfamilie. Die einzelnen Wörter werden (so auch in den meisten Wörterbüchern zu finden) „Wortfamilien“ zugeordnet, die sich an den sogenannten „Wurzeln“ ausrichten. Diese „Wurzelbuchstaben“ sind drei, manchmal auch vier, Konsonanten mit einer lexikalischen Grundbedeutung, aus der sich durch Anfügungen weiterer Morpheme, d.h. kleinster Spracheinheiten mit einer Bedeutung oder grammatikalischen Funktion wie z.B. Vor- und Nachsilben, und durch unterschiedliche Vokalisierung verwandte Wörter und Wortformen bilden lassen.

So haben z.B. Wörter mit der Wurzel k-t-b etwas mit „schreiben“ zu tun: schreiben (kataba), Brief (maktūb), Buch (kitāb), Schriftsteller (kātib), Schreibtisch (maktab), Bibliothek (maktaba).