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Mathematik (B.Sc.)

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Christina Bracht, Masterstudentin in Organisations-Psychologie

Stellen Sie bitte kurz Ihren Werdegang vor?

Nach meinem Abitur machte ich im Rahmen eines Gap Years zunächst zwei Praktika und Work&Travel. Anschließend begann ich mein Mathematikstudium an der FU Berlin. Während meines Bachelors absolvierte ich ein Auslandssemester an der University of Manchester und außerdem zwei Auslandspraktika, da ich mich bereits früh für mögliche Berufswege als „Mathematikerin“ interessierte. Nach meinem Bachelorabschluss machte ich ein Praktikum in der Unternehmensberatung bevor ich dann mein jetziges Studium, meinen Master in „Social and Organisational Psychology“ an der London School of Economics and Political Science begann.

Warum haben Sie sich seinerzeit für das Mathematikstudium entschieden und würden sie es wieder tun?

Für das Studium entschied ich mich aufgrund meiner Faszination für logische Strukturen und meiner absoluten Liebe zur Herausforderung – etwas wobei ich nicht enttäuscht wurde. Und ich würde mich wieder für ein Mathematikstudium entscheiden, aber vermutlich auch wieder nur für einen Bachelor. Nachdem mir klar geworden war, dass ich nicht in die Forschung will, erschien mir ein Masterstudium dann doch etwas zu forschungsorientiert.

Wann und warum haben Sie sich für ein Masterstudium in einem anderen Studienfach entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran erfüllt?

Spätestens als ich im 5. Semester im Wahlbereich eine Master-Vorlesung belegte, wurde mir klar, dass mein Herz nicht für die mathematische Forschung schlägt. Statt dessen interessierte ich mich immer stärker für psychologische Fragestellungen, wie z.B. was Menschen im Berufsleben motiviert oder was gute Führung bedeutet. Dies brachte mich zur Organisationspsychologie, die sich unter anderem mit solchen Fragestellungen beschäftigt.

Der Studienfachwechsel war dann allerdings nicht ganz einfach. In Deutschland gibt es kaum nicht-mathematische Masterprogramme, die einen mit einem Bachelor in Mathematik zulassen. Die Briten sind da deutlich flexibler, so dass ich in London angenommen wurde.

Meine Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Man wird hier sehr stark zu kritischem Denken und Reflektieren angeregt und auch inhaltlich finde ich das Studium super spannend!

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Werdegang gelernt haben?

Das klar strukturierte logische Denken und die Fähigkeiten zum eigenständigen Lernen, die das Mathematikstudium einem vermittelt, sind meiner Meinung nach einzigartig und würde ich in keinster Weise missen wollen. Auch die Fähigkeit sich Konzepte schnell anzueignen sowie logisch hinterfragen zu können, ist sehr hilfreich für mein derzeitiges Studium.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihr jetziges Studium nützlich oder essentiell sind?

Meiner Einschätzung nach sollte man eine gewisse Affinität zu sozialwissenschaftlichen Texten haben, da das Studium das Lesen vieler solcher Texte beinhaltet. Außerdem wären Statistikkenntnisse von Vorteil, etwas worum ich im Bachelor einen Bogen gemacht habe, was ich jetzt bereue.

Würden Sie uns von Ihren Erfahrungen im Praktikum erzählen?

Mein dreimonatiges Praktikum bei einer großen Unternehmensberatung war wirklich eine sehr eindrucksvolle Erfahrung. Richtig gut gefallen hat mir die herausfordernde und abwechslungsreiche Arbeit, wo man in kürzester Zeit unglaublich viel lernen kann und immer wieder an den Rand der Komfortzone gepusht wird. Bzgl. der langen Arbeitszeiten blieb das Praktikum allerdings dem Ruf der Beratungen treu - was das Mathestudium plötzlich weniger arbeitsintensiv erscheinen ließ.

Unternehmensberatungen sind auf jeden Fall ein häufiger Arbeitgeber für Mathematiker*innen mit allen Studienabschlüssen (Bachelor, Master, Promotion). Und meiner Erfahrung nach lernt sich alles gut „on the job“, auch ohne wirtschaftswissenschaftliche Vorkenntnisse.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Neben vielen positiven Eindrücken ist für mich ganz besonders in Erinnerung geblieben, dass mein Studium für mich mehr war als nur Mathe. Neben der Uni engagierte ich mich in der Fachschaft und außerdem als studentisches Mitglied in diversen akademischen Gremien. Dabei lernte ich zum Beispiel wie die Uni „tickt“, viel über mich selbst, und auch, dass es manchmal sinnvoll ist den Status Quo zu hinterfragen – etwas, was in der heutigen schnellen, leistungsorientierten Welt immer mehr verloren geht und ich nicht missen wollen würde.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben?

Ein Mathestudium kann unglaublich viel Spaß machen, ist aber auch sehr arbeitsintensiv, gerade in den ersten Semestern. Da heißt es wirklich „Augen zu und durch“, später macht vieles plötzlich einfach Sinn. Mein Rat ist sich den Stundenplan nicht zu voll zu stopfen, lieber sogar ein Modul weniger zu machen und dafür die Module, die man belegt, gründlich zu bearbeiten. Nebenbei ist auch ein guter Ausgleich zum Studium wichtig. Mathe ist kein „Schmallspur-Studium“, also stürzt euch rein ins volle Vergnügen :)

Und besucht den Vorkurs. Ich hab dort Kommilitonen kennen gelernt, die meine besten Freunde wurden und mit denen ich während meines ganzen Studiums zusammengearbeitet habe. Gemeinsam macht Studieren viel mehr Spaß.