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Veterinärmedizin (Staatsexamen)

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Sabine, praktische Tierärztin in einer Gemischtpraxis

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin praktische Tierärztin in einer Gemischtpraxis im südlichen Sachsen-Anhalt. Wir sind insgesamt 7 Tierärzte in der Praxis. Mein Hauptaufgabengebiet ist die tierärztliche Bestandsbetreuung von Milchviehbetrieben unserer Region. Dabei spielen die Bereiche Eutergesundheit und Fruchtbarkeit eine besondere Rolle. Typische Tätigkeiten sind Ultraschalluntersuchungen der Kühe sowie Euterkontrollen und Laboruntersuchungen der Milch. Unsere Arbeitszeiten sind 8-18 Uhr, einmal in der Woche ein Nachtdienst von 18-7 Uhr sowie einmal im Monat ein Wochenend-Dienst von Freitagabend bis Montagfrüh.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Veterinärmedizin entschieden?

In erster Linie war es die Liebe zu den Tieren, die mich dazu bewegt hat. Hinzu kam das naturwissenschaftliche Interesse an biologischen Vorgängen.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?

Der Beruf Tierärztin war ein Kindheitstraum, der sich bis zum Abitur gehalten hat. Meine Erwartungen hinsichtlich des Berufes haben sich größtenteils erfüllt. Als praktische Tierärztin hatte ich angenommen, dass man auch viel praktisch macht, es geht leider aber auch viel Zeit verloren für Schreibarbeit und Bürokratie. Das war mir vorher nicht so bewusst geworden.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Dass man Respekt vor jedem einzelnen Lebewesen hat. Es waren auch die Fächer, die sich tatsächlich mit den Krankheiten der verschieden Tierarten beschäftigt haben. Was leider auf der Strecke bleibt sind Themen wie Kommunikation mit Tierbesitzern und Betriebswirtschaft.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Wenn man während der Ausbildung schon weiß, was man danach machen möchte, ist das nur zu empfehlen. Man steckt noch mitten im Stoff und hat da auch noch die Zeit dafür. Schön wäre, wenn es schon Möglichkeiten zur Spezialisierung geben würde. Ich würde auch immer wieder eine Promotion empfehlen.

Haben Sie nach dem Studium eine weitere Qualifikation erworben oder sind Sie gerade dabei?

Nach dem Studium habe ich promoviert. Während meiner praktischen Tätigkeit habe ich mich einfach aus Interesse der Eutergesundheit zugewandt, sozusagen als Hobby. Daraus ist eine professionelle Tätigkeit geworden, die sich aus Labortätigkeit und Fachberatung zusammensetzt. In unserer Praxis wird es angestrebt, dass jeder Mitarbeiter neben einer breiten praktischen Tätigkeit auch ein Fachgebiet betreut. Das wird in Form von umfangreichen Fortbildungen entsprechend gefördert. Einen Fachtierarzt für Milchhygiene hatte ich angefangen, habe es aber wieder verworfen, weil es neben der praktischen Tätigkeit zeitlich nicht möglich war.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Man sollte sich im Klaren sein, dass Großtierpraxis tatsächlich eine schwere körperliche Arbeit ist und man einen toleranten Partner/Familie braucht, der/die es akzeptiert, wenn man an einem Samstagabend eine Feier verlässt, weil man zu einer Schwergeburt gerufen wird. Tiere werden eben nicht nur zu den Sprechzeiten krank. Außerdem sollte man schon ein bisschen Idealismus mitbringen, weil nicht immer alles nach Plan verläuft, und man sollte Interesse für die Landwirtschaft haben.