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Chinastudien (B.A.)

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Arseny Knaifel (Kreativbranche)

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin Creative Director von I LIKE VISUALS, einer Kreativagentur mit den Schwerpunkten Videokommunikation und Motion Design. Meine Aufgabe ist es vor allem, die Anforderungen und Wünsche des Kunden in griffige Videokonzepte zu übersetzen, das Produktionsteam zu briefen und vor allem darauf zu achten, dass in der Umsetzung das angestrebte Ergebnis nicht aus den Augen verloren wird. Die Kommunikation mit dem Kunden übernimmt in der Regel der Account Manager. Wenn es aber darum geht, dem Kunden vor Produktionsbeginn komplexere Konzepte zu erklären, bin ich auch hierfür zuständig. Da wir noch eine kleine Agentur sind, muss ich auch selbst oft anpacken - das bedeutet in unserem Fall zum Beispiel Filmschnitt, Werbetexte schreiben oder Stunden von Videomaterial aussortieren.

Als Mitgründer der Agentur habe ich natürlich theoretisch die Freiheit, dann und so viel zu arbeiten, wie es mir passt. Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, dass ich die Verantwortung, Projekte gut und rechtzeitig abzuschießen, nicht auf andere verteilen kann. An einem schönen Tag kann ich mir also ohne Probleme einen Vormittag im Park erlauben, muss dafür aber auch mal ein ganzes Wochenende durcharbeiten, um die Projekt-Deadline einzuhalten.

Mit China hat diese Arbeit an sich noch nichts zu tun - das wird komplett durch die Projekte entschieden. Da die Hälfte unseres Teams in China gelebt, studiert und gearbeitet hat, haben wir immer wieder Aufträge, in denen wir mit chinesischen Kunden kommunizieren müssen, wie zum Beispiel das Chinesische Kulturfestival Berlin, dass wir als Video-Partner betreuen. Das können außer uns nur sehr wenige Agenturen in Deutschland.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Chinastudien entschieden?

Ich war nach einigen Reisen in Ostasien begeistert von der Region und den Menschen. China kannte ich aus den Medien als rasant wachsendes Land und entschied mich daher konkret für den Studiengang Chinastudien. Auch wenn ich überhaupt keine Ahnung hatte, was ich beruflich einmal mit diesem Studium machen konnte, entschloss ich mich dazu, es darauf ankommen zu lassen. Allein die Vorstellung, diese scheinbar unlernbare Sprache eines Tages zu meistern, war genug Ansporn.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?

Das Produzieren von Videos habe ich als Hobby gemacht, seit dem ich mir eine Videokamera leisten konnte. Im Austauschstudium in Beijing hatte ich dieses Hobby mit meiner Begeisterung für China verbinden können. Direkt nach Abschluss des Bachelors bot mir eine Shanghaier Werbeagentur, die über das Internet auf meine Videos aufmerksam geworden war, einen Job an, den ich natürlich annahm. Nach einem äußerst lehrreichen Jahr bei dieser Firma beschloss ich, in der Branche zu bleiben, aber hierfür ein eigenes Unternehmen in Berlin zu gründen. Meine Erwartung, durch das Studium eine Arbeit zu finden, die mir Spaß macht und mich fordert, hat sich daher voll und ganz erfüllt.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Ganz klar die chinesische Sprache, der Umgang mit Chinesen und das dafür unbedingt notwendige Hintergrundwissen über chinesische Kultur und Geschichte!

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

In meinem konkreten Fall ist es einmal natürlich Videoschnitt und -animation, aber auch einfach das Erfassen, Reproduzieren und Kreieren von konzeptionellen Rahmen. Ein klares Konzept ist schließlich das wichtigste in der kommerziellen Kreativarbeit.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Es sind mit Sicherheit vor allem die vielen großartigen Momente, die man in einem so spannenden und dankbaren Land wie China erlebt. Mir persönlich ist der Moment in Erinnerung geblieben, an dem ich mit einem chinesischen Freund ein langes Abendessen hatte, an dem ich mich stundenlang auf chinesisch unterhalten hatte, ohne mich stark sprachlich eingeschränkt zu fühlen. Dieses Gefühl, auf einer persönlichen Ebene eine so tolle freundschaftliche Verbindung mit einem Chinesen auf seiner Muttersprache aufzubauen, war die größte Belohnung, die ich mir für all die Jahre des Chinesischlernens wünschen konnte.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Wer sein China-Interesse mit einem Beruf in der Kreativindustrie verbinden möchte, dem kann ich nur raten, in China und mit Chinesen der Kunstform seiner Wahl nachzugehen und dafür zu sorgen, dass möglichst viele Menschen davon mitbekommen. Das ist leider keine Formel mit Sicherheitsgarantie - aber das tolle ist, dass hierbei der Weg auch das Ziel ist.