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Byzantinistik als Nebenfach (Modulangebot)

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Byzantinische Kunst

Die in Konstantinopel befindliche Chora-Kirche (türk. Kariye Camii) wurde von 1315 bis 1321 aufwändig restauriert und mit prächtigen Fresken und Mosaiken ausgestattet.

Die erhaltenen Mosaiken sind in den Narthices (Plural von griech. Narthex = Vorraum) der Kirche befindlich und zeigen chronologisch aufeinanderfolgende Szenen aus dem Leben Marias und Christi. Es handelt sich um einen Mosaikzyklus, der allein in den erhaltenen Teilen aus über 70 Einzelabbildungen besteht.

The scene of Enrollment in Bethlehem occupies the first of the lunettes along the eastern wall of the outer narthex, adjoining the Journey to Bethlehem. Its inscription continues the text of Luke that was quoted in the preceding scene.

At the far left a fully armed military guard stands beside Cyrenius, the governor of Syria, who supervises the enrollment decreed by Caesar Augustus. The governor sits on a cushioned gold throne, his feet resting on a footstool. He wears a military cape, or chlamys, attached on the right shoulder by a fibula, and on his head is a hat which in some respects resembles that of Metochites but which curves forward a sharp point. In his right hand he holds a white cylindrical object (not a scroll), apparently a badge of authority. Standing a little apart and in the center of the scene are a scribe and a second military guard. The scribe, who wears a short, long-sleeved tunic over a full-length garment, holds an unfurled scroll, on which he inscribes the names. The second guard, an older man, holding a sheathed sword vertically beside him in his left hand, takes part in the interrogation. All these representatives of the military authority face towards Mary, who stands somewhat isolated from all the others at the right but on whom all the attention is focused. An unusually tall figure, Mary stands erect, her head bowed towards the officers, and draws her maphorion modestly about her shoulder. Above and to the left of her nimbus is the inscription “Mother of God”. At the far right, with his for sons behind him, stands the nimbed figure of Joseph, leaning forward to assist and sustain the Virgin.

As the two important persons in the confrontation, Cyrenius and Mary are given special prominence in the composition by their greater proportions and dignity and by their placement symmetrically, and alone, before the two tower-like structures. A low wall runs across the entire width of the panel, separating the figures and architecture in the foreground from a more distant building in the far left and a gnarled tree with a single living branch that rises behind the wall to the left of the virgin.

[…]

There may be some significance, also, in the apparently dead root of a tree that has put forth a living branch […] the motif of the living root might be interpreted, therefore, as a reference to the prophecy (Is. 11,1): “And there shall come forth a rod out of the stem of Jesse, and a branch shall grow out of his roots”.

Quelle: Paul A. Underwood, Studies in the Art of the Kariye Djami and its Intellectual Background, Princeton 1975.
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Der Text der oben links befindlichen Inschrift stammt aus dem Evangelium nach Matthäus.

Die Inschrift zitiert das Evangelium nach Lukas. Die abgebildete Szene wird auch in zwei weiteren Texten (Protevangelium Jakobi, Pseudo-Matthäus) erwähnt.

Es handelt sich bei der abgebildeten Szene um die Einschreibung Marias und Josephs für die von Augustus angeordnete Volkszählung.

Maria und Joseph schreiben sich in Bethlehem, der Geburtsstadt Josephs, zur Volkszählung ein. Diese Szene ist aus der Weihnachtsgeschichte aus dem Evangelium nach Lukas bekannt.

Das Mosaik befindet sich im inneren Narthex der Kirche.

Die Szene ist auf dem Mosaikzyklus im äußeren Narthex befindlich. Der Narthex ist ein Vorraum zum Naos, dem eigentlichen Hauptraum der Kirche. Dem (inneren) Narthex vorgelagert ist tatsächlich ein noch äußerer Narthex, welcher ebenfalls mit Mosaiken ausgestattet ist.

Die Inschrift links über Marias Kopf bedeutet „Mutter Gottes“.

Mutter Gottes: Μήτηρ Θεοῦ (Mētēr Theou). Wie auf byzantinischen Mosaiken üblich, ist das Wort zu Μηρ Θῦ verkürzt.

Dargestellt werden neben Cyrenius und Maria auch Caesar Augustus, Joseph und ein Schreiber.

Der Kaiser Augustus ist auf dem Mosaik nicht abgebildet. Der Schreiber und Joseph dagegen sind vorhanden.

Bei dem weißen Gegenstand, den Cyrenius in der Rechten hält, handelt es sich nach Underwoods Meinung um eine Schriftrolle.

Laut Underwood handelt es sich um keine Schriftrolle („not a scroll“), sondern vermutlich um ein kaiserliches Siegel, das Cyrenius‘ Autorität bestätigen soll.

Der Schreiber trägt in griechischer Schrift Namen in eine aufgerollte Schriftrolle ein.

Dass der Schreiber Namen einträgt, ist zu vermuten und entspricht der Aussage Underwoods. Über die hierbei verwendete Schrift jedoch äußert Underwood sich nicht.

Es handelt sich um keine deutlich erkennbaren Schriftzeichen; da die Szene noch vor byzantinischer Zeit im Römischen Reich stattfindet, ist aber davon auszugehen, dass für offizielle Dokumente die damalige Amtssprache Latein verwendet wurde, wie es auch den Künstlern des 14. Jh. (als die Amtssprache bereits seit sieben Jahrhunderten Griechisch war) bewusst gewesen sein dürfte.

Der grüne Ast im Bildhintergrund weist möglicherweise auf eine Prophezeiung des Alten Testaments hin.

Underwood interpretiert den grünenden Zweig, der aus einem kahlen Baum herauswächst, als einen Hinweis auf folgende Stelle des Alten Testaments: Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen (Jesaja 11,1, Übersetzung nach Luther). Diese Textstelle wird damit als Prophezeiung der Geburt Christi gedeutet. In allen Szenen des Mosaikzyklus, die mit der Geburt zusammenhängen, ist in der Nähe Marias ein Baumstumpf mit einem grünen Zweig abgebildet.

Dass es sich bei Cyrenius und Maria um die Hauptfiguren der Szene handelt, wird durch ihre Körpergröße und die symmetrische Anordnung betont.

Die größeren Proportionen und die symmetrische Anordnung heben Cyrenius und Maria hervor. Als weiteren Punkt, der die beiden Figuren vor den anderen heraushebt, nennt Underwood auch die Exposition vor den beiden turmähnlichen Strukturen im Hintergrund.

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