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Soziologie - Europäische Gesellschaften (M.A.)

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Lothar Saßen, politischer Referent im Bundestag (Politik)

Bitte stellen Sie Ihren Beruf/Ihre derzeitige Tätigkeit kurz vor. Wie sieht Ihr Alltag aus (typische Arbeiten, Aufgaben, Arbeitszeiten etc.)?

Ich arbeite als Referent für Sportpolitik in der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag. Dort arbeite ich in erster Linie dem sportpolitischen Sprecher zu. Meine Tätigkeit reicht von der Ausarbeitung parlamentarischer Initiativen, Vermerke anfertigen, Reden schreiben, Pressemitteilungen verfassen, der  Vor- und Nachbereitung von Sportausschuss- und Arbeitsgruppensitzungen bis hin zur Kommunikation mit Verbänden, Medien, Ministerien etc.
Es gibt geregelte Arbeitszeiten, aber gerade in Sitzungswochen des Bundestages fällt auch mal deutlich mehr Arbeit an, die teilweise erheblich längere Arbeitszeiten erfordert.

Warum haben Sie sich seinerzeit für das Masterstudium „Soziologie – Europäische Gesellschaften“ entschieden? Inwiefern konnten Sie mit dem Master an Ihr Bachelorstudium anknüpfen?

Der Aufbau des Studienganges machte direkt einen interessanten Eindruck und der europäische Fokus schien durch die vergleichende Perspektive große wissenschaftliche Freiheit zu bieten. Hier wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Daneben lockte auch der gute Ruf der Freien Universität. Und Berlin ist sicherlich auch kein schlechter Studienort.
Im Bereich der soziologischen Theorien und der Methoden konnte an den Bachelor angeknüpft werden, wobei der Master aus meiner Sicht das deutlich intensivere und lehrreichere Studium gewesen ist, gerade in Bezug auf die Vertiefung quantitativer Methoden.

Wie ist Ihre persönliche Einschätzung des Masterstudiengangs (Organisation von  Studium und Lehre, Betreuung, Kooperationen des Instituts usw.)?

Der Masterstudiengang hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Organisation war gut, aber der Aufbau des Studiums war sehr straff, vor allem im dritten und vierten Semester (Forschungsbericht und Masterarbeit). Wer den Master in der Regelstudienzeit abschließen möchte und nebenbei noch arbeitet, muss sich sehr ins Zeug legen.
Die persönliche Betreuung im Institut für Soziologie war hervorragend und die Dozentinnen und Dozenten hatten stets ein offenes Ohr für die Studierenden. Auch die Kooperationen, beispielsweise mit dem WZB und dem DIW, waren sehr fruchtbar und bieten Interessierten viele Anknüpfungspunkte im Studium und darüber hinaus.

Wann bzw. warum haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf/Ihre aktuelle Tätigkeit entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Bereits in der Schulzeit war ich politisch interessiert. Im Laufe des Studium wurde der Wunsch im politischen Raum zu arbeiten dann allmählich konkreter. Auf eine Arbeit im politischen Umfeld kann wohl kein Studium vollends vorbereiten. Aber meine positiven Erwartungen sind nicht enttäuscht worden. Ich bin glücklich, in diesem spannenden Umfeld arbeiten zu können.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben? Wovon profitieren Sie noch heute?

In meinem heutigen Berufsalltag greife ich zwar selten auf tiefes soziologisches Fachwissen zurück, dennoch ist ein sozialwissenschaftliches Studium äußerst hilfreich: Strukturiertes und selbstständiges Arbeiten, intensive Recherche, Statistiken auswerten, Wissen komprimiert darstellen und in Textformen jeglicher Art wiederzugeben sind essentiell in meinem Job.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Ein hohes Verständnis für politische Zusammenhänge ist unabdingbar. Dies ist sozusagen eine Grundvoraussetzung für die Arbeit im Deutschen Bundestag. Fachlich hingegen können im Studium selbst Schwerpunkte für zukünftige Tätigkeitsfelder in Referaten, Hausarbeiten, Forschungsbericht und Masterarbeit gesetzt werden.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Meine heutige Freundin, die ich während des Studiums kennengelernt habe. ;-) Außerdem möchte ich auch die sehr gute Atmosphäre unter den Studierenden hervorheben. Dies liegt meines Erachtens auch darin begründet, dass es sich bei dem Master um keinen Massenstudiengang handelt und vieles persönlicher ablief. Mit vielen ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen stehe ich noch heute in Kontakt.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren derzeitigen Beruf ausüben möchten?

Der Deutsche Bundestag ist ein sehr spannendes und schnelllebiges Arbeitsumfeld. Hilfreich können bei Interesse an einer Tätigkeit im Bundestag - sei es in einer Fraktion, einem Abgeordnetenbüro oder der Verwaltung - u.a. Praktika oder studentische Nebenjobs bei Bundestagsabgeordneten sein, um erste Einblicke zu erhalten. Zudem liegt es in der Natur der Sache, dass ein politisches Engagement ein tieferes Verständnis für eine politisch geprägte Tätigkeit mit sich bringt. Und ganz allgemein, wie wohl in jedem Job, gilt es mit Leidenschaft hinter der Sache zu stehen.