Fu-logo-text-2x
Drucken

Sozial- und Kulturanthropologie (B.A.)

Diese Seiten können nicht richtig dargestellt werden, da Sie Ihren Internet Explorer mit aktivierter Kompatibiltätsansicht verwenden. Wir empfehlen 'fu-berlin.de' aus der Liste der Websites mit aktivierter Kompatibilitätsansicht zu entfernen:

  1. Blenden Sie bitte in Ihrem Internet Explorer die Menüleiste ein, indem Sie entweder 'Alt' drücken oder in der Adressleiste mit der rechten Maustaste klicken und dann 'Menüleiste' auswählen.
  2. Klicken Sie auf 'Extras' und wählen das Menü 'Einstellungen der Kompatibilitätsansicht' aus.
  3. Wählen Sie unter 'Zur Kompatibilitätsansicht hinzugefügte Websites' 'fu-berlin.de' aus.
  4. Klicken Sie auf 'Entfernen'.

Soziale Beziehungen

Soziale Beziehungsformen sind ein zentrales Ordnungsprinzip des menschlichen Zusammenlebens und damit ein bedeutsames Themengebiet der SKA. In diesem Modul erhalten Sie eine Einführung in die gesellschaftliche Vielfalt dieser sozialen Beziehungsformen und erwerben dabei Kenntnisse über strukturale und akteurszentrierte Ansätze in Bezug auf verwandtschaftliche und andere soziale Beziehungen.

Im Blickpunkt stehen soziale Ungleichheiten, Machtasymmetrien und Aushandlungsprozesse von Zugehörigkeit. Sie lernen vor allem geschlechts-, alters-, status- und generationsspezifische Flexibilisierungen von Verwandtschaftsregeln ebenso wie nichtverwandtschaftliche Versorgungs- und Unterstützungsnetzwerke analytisch zu erfassen.

Sie untersuchen soziale Beziehungen in ihren lokalen und transnationalen Dimensionen. Dabei stehen u. a. Beziehungen im Fokus, die aufgrund besonderer ökonomischer oder krisenbedingter Prozesse unter Druck geraten. Mit diesem Modul lernen Sie die Komplexität sozialer Beziehungen in ihrer kulturellen Bedingtheit zu verstehen und Strukturen und Praktiken menschlichen Zusammenlebens fachgerecht zu interpretieren und vergleichend zu analysieren.

 

Eine zentrale Entwicklungsaufgabe von Kindern besteht darin zu erlernen, sich bereitwillig an die sozialen Normen ihrer Kultur zu halten. Erst dadurch werden sie zu wertgeschätzten Individuen der Gesellschaft, in der sie aufwachsen. Im Seminar wird untersucht, welche Sozialisationspraktiken und Erziehungsstile in den Vergleichskulturen angewendet werden. Ausschlag gebend für ein tieferes Verständnis der sozialen Praktiken ist eine Beschäftigung mit indigenen Konzeptionen von Person, Entwicklung und Erziehung. Um einen Kulturvergleich sinnvoll betreiben zu können, wurde u.a. das westliche ‚folk model‘ von Kindheit genauer angesehen und darüber hinaus ein Abstecher in die Entwicklungspsychologie vorgenommen.

In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts unternahm die US-amerikanische Culture and Personality-Schule den Versuch, fächerübergreifend die Beziehung von Individuum und Kultur zu erforschen. Aufgrund problematischer Vorannahmen scheiterte dieses Projekt jedoch in den 1950er Jahren, als es durch harsche und vernichtende Kritik zerschlagen wurde. Heute lassen sich fruchtbare Ansätze zur Erforschung von Kindheit und Sozialisation vor allem in der Psychological Anthropology  und der Interkulturellen Psychologie finden.

Nach einem allgemeinen Überblick zu Theorie und Forschungsgeschichte wurden im Seminar ausgewählte Passagen klassischer und rezenter Ethnographien aus verschiedenen Weltregionen zum Thema gelesen. Zentrale Fragen des Seminars waren: Wie lassen sich kulturübergreifend Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Kindererziehung erklären und mit welchen Faktoren hängen sie möglicherweise zusammen? Gibt es Universalien der Kindererziehung?