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Geologische Wissenschaften (M.Sc.)

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Cord Fenk, Büro für Umweltfragen (BfU) Büroleiter Berlin (Consulting)

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

In meinem bisherigen Berufsleben habe ich an diversen Altlastenuntersuchungen und -sanierungen teilgenommen. Dabei werden Boden, Grundwasser, Bodenluft oder Gebäude beprobt, anschließend nach aktuellen Rechtsvorschriften bewertet und im Hinblick auf Gefährdungen für Gesundheit und Umwelt ebenso wie auf finanzielle Risiken betrachtet. Mein geologisches Wissen konnte ich außerdem auf Schiffseinsätzen in der Nord- und Ostsee für Baugrunderkundungen von Offshore-Windparks anwenden. In einigen Projekten im Ausland habe ich Pfahlrammarbeiten dokumentiert und den Neubau von Tanklagern geotechnisch begleitet.

Im Moment arbeite ich in einem ingenieursgeologischen Büro als Büroleiter. Meine Aufgaben sind unter anderem die Akquise von neuen Aufträgen, die Kundenpflege, die Angebotserstellung und Projektabrechnung. Des Weiteren kümmere ich mich um die Festlegung und Kontrolle von Arbeitsschutzmaßnahmen bei Schadstoffsanierungen (z.B. Asbest), das Abfallmanagement von Baustellen und die Beratung von Bauherrn/Auftraggebern.

Mein Arbeitstag hat mindestens acht Stunden, je nach Arbeitsvolumen auch mehr.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geologischen Wissenschaften entschieden?

In der Schule habe ich mich sehr für Chemie interessiert und nach Studienfächern mit einem Bezug zur Chemie gesucht. Dabei bin ich eher zufällig auf die Geologie gestoßen. Ich habe mich dann über Studieninhalte und Berufsbilder informiert, wobei mir dennoch nicht wirklich klar wurde, was ein Geologe tut. Da ich das Thema Entstehung und Entwicklung der Erde aber spannend fand, begann ich das Studium. Im zweiten Semester gab es Vorträge zu den Vertiefungsrichtungen, da hat mich der Beitrag zur Hydrogeologie begeistert, woraufhin mein Studienschwerpunkt fest stand.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Ich habe an der Uni im Fachbereich Hydrogeologie als Studentische Hilfskraft gearbeitet, danach habe ich mir einen Nebenjob in einem ingenieursgeologischen Büro gesucht. Dort konnte ich meine theoretischen Kenntnisse zum Beispiel zur Grundwasserprobenahme und zu Rammkernsondierungen im Bereich der Altlasten- und Baugrunduntersuchung anwenden. Schon vorher war für mich klar, dass ich schwerpunktmäßig in der Hydrogeologie arbeiten möchte. Durch diesen Job wurde mein bereits vorhandenes Interesse an Schadstoffen noch weiter geweckt, und der Entschluss fiel, mir in diesem Bereich eine feste Arbeit zu suchen.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Sich in neue Themenbereiche einarbeiten und dabei den Blick über den Tellerrand nicht zu vergessen. Wichtig sind für mich die Kenntnisse in Hydrogeologie, vor allem im angewandten Bereich. Es hilft mir heute bei der Lösung von Problemen, wenn ich weiß, wie beispielsweise ein 3D-Geländemodell erstellt wird oder eine Schadstofftransportmodellierung funktioniert. Dieses Wissen hilft auch bei der Erstellung von Angeboten, bei denen man den notwendigen Arbeitsaufwand abschätzen muss.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Man sollte die Grundlagen der Hydrogeologie und Regionalen Geologie sicher beherrschen und darüber hinaus ein Interesse an der Ingenieursgeologie haben. Mindestvoraussetzung sind sichere Word- und Excel-Kenntnisse. Grundlagenkenntnisse in Spezialprogrammen können nicht schaden, in meiner Branche etwa GeODin, Auto-CAD, GIS, Surfer, Modellierungsprogramme.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Die vielen Exkursionen mit den Kommilitonen sowie die Geländearbeiten zu meiner Diplomarbeit an einem spanischen Salzsee.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Essenziell sind fundierte Grundlagenkenntnisse und ein Gesamtüberblick über andere Teilgebiete der Geowissenschaften. Wichtig ist nicht, wie viele Kurse man gehört hat, sondern was man davon behält und dann auch anwenden kann.

Außerdem sollte man schon an der Uni lernen, strukturiert und nach abgesteckten Zeitplänen zu arbeiten.