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Geologische Wissenschaften (M.Sc.)

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Michael Kramer, Mud Logger (GeoService GmbH)

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin als Dipl.-Geol. im geotechnischen Dienst bei Tiefbohrungen (ab ca. 2000 m) zuständig für die Dokumentation von technischen Bohrdaten und für die Anfertigung von stratigraphischen Profilen. Zusätzlich beaufsichtige ich ein Gasmess- und Alarmsystem, wodurch Kohlenwasserstoff führende Schichten erkannt werden. Alle Ergebnisse eines 24h-Tages werden in Berichtform und in täglichen Meetings mit dem Auftraggeber/Kunden kommuniziert.

Mein Vertrag umfasst ca. 170 Std. pro Monat, welche aber in 14 Tagen à 12h am Stück (Tag- und Nachtschicht) abgeleistet werden. Damit hat man im Normalfall nach 14 Tagen Dienst 14 Tage frei, theoretisch kann man so 12 mal im Jahr Urlaub (10 bis 12 Tage) machen, nur das dies dann Freischicht heißt. Die Einsatzorte wechseln ständig, GeoService GmbH ist aber hauptsächlich in Deutschland, Niederlande und Österreich aktiv. In größeren Firmen (z.B. Schlumberger, Baker Hughes, Weatherford, Halliburton) ist ein internationales Einsatzfeld (onshore und offshore) üblich.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geologischen Wissenschaften entschieden?

Das Studium habe ich vorwiegend aus der Leidenschaft an den Naturwissenschaften gewählt, wobei mir allerdings Physik oder Chemie in Reinform einfach zu anspruchsvoll war. Zudem hatte ich bereits einen Abschluss als Werkstofflaborant und wollte mich nicht zu weit von technischen Berufen entfernen, obwohl ich keine konkrete berufliche Laufbahn vor Augen hatte. Zusätzlich bietet das Studium der Geologischen Wissenschaften ein breites Spektrum an Schnittstellen zu anderen Fachgebieten.

Fast wäre ich bei den vergleichenden Religionswissenschaften gelandet, was im historischen Kontext durchaus auch Überschneidungen zur Geologie hat (Alter der Erde, biblische Schöpfungsgeschichte).

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Mein erster Kontakt zu einer Tiefbohrung fand im Rahmen einer 2-Tages Exkursion nach Soltau/Wietze (Petroleumgeologie, Prof. Dr. C. Heubeck) statt. Obwohl ich damals an einer Diplomarbeit mit Schwerpunkt Paläontologie/Geochemie/quartäre Klimageschichte schrieb, dachte ich, dass hier definitiv ein sehr interessantes Beschäftigungsfeld vorliegt. Nachdem mein Promotionsvorhaben scheiterte, ging dann alles sehr schnell: 2 Bewerbungen - 1 Treffer und seitdem bin ich dabei.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

  • fachliche Voraussetzungen
  • die Fähigkeit, sich Unbekanntes einigermaßen solide selbst zu erschließen (das geht natürlich über das Studienfach hinaus)
  • unter Termindruck bestmögliche Ergebnisse zu erzielen

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Jede zusätzliche Sprache ist ein Bonus.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Unter den Geostudis herrschte allgemein eine sehr offene, kollegiale, weniger auf Wettbewerb und Konkurrenz fokussierte Atmosphäre.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Möchte man in einem operativen Tätigkeitsfeld wie z.B. Tiefbohrungen einsteigen (mögliche Bereiche: Mud Logging, Bohrspülung, Richtbohren, Zementing, Wireline Logging, u.a.), würde ich eine Abschlussarbeit in Kooperation mit potentiellen Arbeitgebern anvisieren. Auch wenn es nicht klappt, hat man dann lange vor dem Uniabschluss erste Kontakte hergestellt und muss für die Bewerbung nur noch das Adressbuch aufschlagen. Auch erfährt man so, was auf dem Arbeitsmarkt eigentlich gefragt ist.

Ganz wichtig ist, dass man selbst und der/die Lebensgefährte/in, bzw. die Familie damit umgehen kann, regelmäßig 2 Wochen oder auch mal länger nicht zu Hause zu sein und dass man Einsatzbeginn und -dauer nicht immer planen kann. D.h. regelmäßige Vereinstätigkeiten, der Cocktail-Stammtisch, die Hobby Punk-Rock-Band, der Donnerstags Bridgeclub, etc. fallen einfach mal weg.