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Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik (B.A.)

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Erzähltextanalyse (Literaturwissenschaft)

In der Erzähltextanalyse unterscheidet man zwischen Histoire und Discours, das heißt, zwischen Handlung und Struktur des Textes (Was wird wie erzählt?) Dabei kann die Erzählung unterschiedlich unmittelbar (dramatischer Modus) oder vermittelt (narrativer Modus) wirken. Eine Ebene auf der sich diese Distanz erkennen lässt sind die unterschiedlichen Formen des Erzähldiskurses:

Beispiele

Direkte Rede (sp. estilo directo): „Ich muss Juana unbedingt kennenlernen.“

Innerer Monolog (sp. monólogo interior): „Ich muss. Ich muss Juana kennenlernen.“

Erlebte Rede (sp. estilo indirecto libre): „Ich ging zu meiner Mutter: ich musste Juana unbedingt kennenlernen.“

Indirekte Rede (sp. discurso oder estilo indirecto), entweder als gesprochene Rede: „Ich sagte meiner Mutter, dass ich Juana unbedingt kennenlernen müsste.“ oder als innere Rede: „Ich dachte, dass ich Juana unbedingt kennenlernen müsste.“

Erzählte Rede (sp. discurso relatado) Bsp: „Ich teilte meiner Mutter meine Entscheidung mit, Juana kennenzulernen.“

 

Im Folgenden finden Sie eine Übung zu dem Verhältnis von Erzähler- und Figurenrede. Ordnen Sie den gezeigten Textausschnitten die jeweilig passende Form des Erzähldiskurses per Drag-and-Drop zu!

Pero estoy hecha una facha, me ha quedado chico y lo peor es que, de momento, no tengo otro. [Miguel Delibes: Cinco horas con Mario (1966). Barcelona: Destino 2003 (S.15)]

 

Dieser Innere Monolog lässt sich durch die Spezifik der Rede, den umgangssprachlichen Duktus und die Inhalte der Figur der Carmen zuordnen.

Vine a Comala porque me dijeron que acá vivía mi padre, un tal Pedro Páramo. Mi madre me lo dijo. [Juan Rulfo: Pedro Páramo (1955). Madrid: Cátedra 2012 (S. 65)]

 

Durch den Hinweis „Me dijeron“ ist die Rede als narrativierte Rede gekennzeichnet.

Después de todo hizo bien en mandar a Bertrán a la cocina. Un bedel no debe estar nunca donde estén los catedráticos. [Miguel Delibes: Cinco horas con Mario (1966). Barcelona: Destino 2003 (S.12)]

 

In diesem Beispiel spricht noch einmal die Figur der Carmen, allerdings ist die Rede ihr nicht ausdrücklich zugeordnet. Hier klingt es gewissermaßen so, als spräche Carmen, der Kennzeichnung nach müsste die Rede aber dem Erzähler zugeordnet werden, d.h. es wirkt, als stellte sich der Erzähler die Gedanken von Carmen vor.

Entonces no pude hacer otra cosa sino decirle que así lo haría. [Juan Rulfo: Pedro Páramo (1955). Madrid: Cátedra 2012 (S. 65)]

 

Dieser Satz ist auch durch die Konjunktive als indirekte Rede zu erkennen.

„Damiana! Ruega a Dios por mi, Damiana!“ [Juan Rulfo: Pedro Páramo (1955). Madrid: Cátedra 2012 (S. 102)]

 

Dieses Beispiel für direkte Rede ist durch Anführungszeichen als solche gekennzeichnet. Außerdem wird eine andere Person direkt adressiert.

1.

Innerer Monolog: Es werden unausgesprochenen Gedanken, Assoziationen, Ahnungen der fiktionalen Figur widergegeben. Die Erzählinstanz gibt die Sicht einer Figur wider und ist nicht mehr als Erzählinstanz präsent.

2.

Indirekte Rede: Die indirekte Rede unterscheidet sich grammatikalisch von der direkten Rede durch den Konjunktiv. Sie ist als Nebensatz immer dem Erzählerbericht untergeordnet.

3.

Erzählte Rede: Bei der erzählten oder narrativierten Rede ist die Distanz zur Figur am größten. Hier wird die wörtliche Rede nicht reproduziert, sondern es wird von dem Akt der wörtlichen Rede berichtet. Sichere Indikatoren sind die Kennzeichnung der Inhalte durch Wendungen wie: sie hatte mir gesagt, dass....

4.

Erlebte Rede: Die Erzählinstanz gibt die Sicht einer Figur wider, ist aber noch als Erzählinstanz präsent.

5.

Direkte Rede: Bei der direkten Rede spricht eine Figur mit einer anderen. Durch den so erzeugten Effekt wirkt das Geschehen unmittelbarer als bei der Vermittlung durch eine Erzählinstanz.

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