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Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (B.A.)

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Iris Hanika und David Wagner, Schrifsteller_innen

 

 

Berlin, den 30. Mai 2016

 

Liebe Frau S.,

Frau Hanika und ich haben uns heute Nachmittag über Schreibwerkzeuge ausgetauscht. Es fing damit an, daß Frau Hanika einen speziellen Bleistift suchte, danach beschäftigten wir uns erst mit ihrer, dann mit meiner Füllersammlung, wobei wir feststellten, daß wir beide eigentlich immer drei Füller dabei haben, wenn wir das Haus verlassen – das war mir bzw. uns gar nicht klar.

Eigentlich wollten wir ja Ihren Fragebogen ausfüllen, Frau Hanika druckte für uns beide je ein Exemplar aus – dann aber mußten wir leider feststellen, daß es für uns gar nicht so leicht ist, diese Fragen zu beantworten. Das beginnt mit der Frage, ob die Schriftstellerei, wenn ich das so sagen darf, überhaupt ein Beruf ist. Wer sich selbst als Schriftsteller bezeichnet, macht sich schon verdächtig, man möchte es immer werden, kann es jedoch kaum je sein. Davon unberührt üben wir beide, Frau Hanika und ich, einen anderen Beruf aus, und zwar den des Schriftstellerdarstellers bzw. der Schriftstellerdarstellerin, das bleibt im sogenannten Literaturbetrieb nicht aus.

Ach, wir wollen nicht langweilen.

Frau Hanika sagt, sie habe sich tatsächlich für das Studium der AVL entschieden, weil sie Schriftstellerin werden wollte. Also läßt sich durchaus sagen, daß dieses Studium eine Berufsvorbereitung bietet – unter der Annahme, daß man Schriftsteller werden kann. Mir selbst schien die Möglichkeit, Schriftsteller zu werden so unwahrscheinlich, ja vielleicht sogar wenig erstrebenswert, daß ich es kaum je ernsthaft in Betracht zog.

Heute sage ich gelegentlich: Ich bin da so hineingeraten, eigentlich möchte ich bald mal etwas Anständiges machen. Frau Hanika geht es ähnlich.

Zu meinem Studium noch eine Sache – das allerbeste waren die Austauschjahre bzw. das Austauschjahr mit dem Erasmus-Programm in Paris. Und für uns beide gilt, daß wir noch sehr von der von der alten Studienordnung ermöglichten Freiheit profitiert haben – zum Beispiel mal ein Semester lang gar nichts zu machen, bzw. nur zu lesen und seiner Depression zu willfahren. Ach.

 

Mit freundlichen Grüßen auch von Frau Hanika,

Ihr                        

David Wagner