Fu-logo-text-2x
Drucken

Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (B.A.)

Diese Seiten können nicht richtig dargestellt werden, da Sie Ihren Internet Explorer mit aktivierter Kompatibiltätsansicht verwenden. Wir empfehlen 'fu-berlin.de' aus der Liste der Websites mit aktivierter Kompatibilitätsansicht zu entfernen:

  1. Blenden Sie bitte in Ihrem Internet Explorer die Menüleiste ein, indem Sie entweder 'Alt' drücken oder in der Adressleiste mit der rechten Maustaste klicken und dann 'Menüleiste' auswählen.
  2. Klicken Sie auf 'Extras' und wählen das Menü 'Einstellungen der Kompatibilitätsansicht' aus.
  3. Wählen Sie unter 'Zur Kompatibilitätsansicht hinzugefügte Websites' 'fu-berlin.de' aus.
  4. Klicken Sie auf 'Entfernen'.

Oliver Lubrich, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Universität Bern

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Als Professor bin ich in der Lehre aktiv, ich halte Vorlesungen, gebe Seminare und biete Colloquien für Doktoranden an. Ich konzipiere und leite Forschungsprojekte, an denen NachwuchswissenschaftlerInnen beteiligt sind: z.B. die Untersuchung der "Affekte der Forscher" zusammen mit Ethnologen und Primatologinnen oder eine Gesamtausgabe von Alexander von Humboldts Essays. Ich organisiere eine Gastprofessur für Schriftsteller und regelmäßige Zyklen literarischer Lesungen. Leider nehmen Verwaltungsaufgaben einen immer größeren Raum ein: Kommissions-, Instituts- und Fakultätssitzungen, Gutachten, Evaluationen und Evaluationen von Evaluationen, Studienpläne, Berichte, Protokolle und Hunderte von e-Mails. Feste Arbeitszeiten gibt es nicht. Die Arbeit hört nie auf, auch am Abend, in der Nacht, am Wochenende oder in den "Ferien" nicht. Arbeits- und Freizeit sind weniger voneinander getrennt als wahrscheinlich in den meisten anderen Berufen.

Warum haben Sie sich für dieses Studium der AVL entschieden?

Ich interessierte mich für Literatur und ihre Theorien, aber nicht begrenzt auf eine bestimmte Sprache, Nation oder Kultur.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Der Wunsch, mich mit Literatur auch beruflich, in Forschung und Lehre, zu beschäftigen, reifte während des Hauptstudiums und der Promotion. Nicht absehbar war damals die Bologna-Reform, die das Studium reglementiert und den Universitäten sehr geschadet hat.

Was ist das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Die Vielfalt theoretischer und methodischer Ansätze, die Offenheit für vergleichende Fragestellungen zwischen den Literaturen, den Künsten, den Kulturen und den Disziplinen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Ich halte es für sinnvoll, in möglichst vielen Feldern auch außerhalb der Universität Erfahrungen zu sammeln. Als Hochschullehrer sollten wir eine Vorstellung davon haben, für welche Berufe wir unsere Studierenden eigentlich ausbilden. Erfahrungen in der Praxis etwa von Verlagen, Zeitungen, Museen und im Kulturmanagement oder auch in der außeruniversitären Lehre, sei es durch Hospitanzen oder freie Mitarbeit, kommen zudem auch unserer eigenen Tätigkeit an der Hochschule zugute.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Was man sich heute kaum mehr vorstellen kann: daß es nicht darum ging, Module zu belegen und Punkte zu sammeln, sondern aus einem faszinierenden Angebot nach eigenem Interesse Themen und Veranstaltungen auszuwählen und sich dann so intensiv wie möglich auf sie einzulassen.

Welchen Rat würden Sie Studienanfänger_innen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Halten Sie sich nicht an Moden, sondern folgen Sie Ihrer Intuition, Ihrem Interesse, den Fragen, die Sie bewegen – unabhängig davon, ob diese gerade 'angesagt' zu sein scheinen. Verstecken Sie sich nicht hinter akademischem Jargon. Was Sie zu sagen haben, sollten auch KommilitonInnen oder KollegInnen aus anderen Fächern verstehen können.