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Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (B.A.)

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Rahel von Minden, PhD-Studentin an der Johns Hopkins University

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich werde im Herbst ein PhD-Programm am German Department der Johns Hopkins University in Baltimore beginnen. Der US-amerikanische PhD ist ein strukturiertes Programm, das mit der deutschen Promotion vergleichbar und in der Regel auf fünf Jahre ausgelegt ist. In den ersten beiden Jahren werde ich Seminare besuchen und gleichzeitig eine konkreten Fragestellung für meine Dissertation erarbeiten. In den darauf folgenden Jahren werde ich mich dann auf das Schreiben der Arbeit konzentrieren. An der JHU unterrichte ich ab dem 2. Jahr zudem Sprach- und Literaturkurse für die Studierenden der Undergraduate Programme. Darüber hinaus ist auch die Teilnahme an Workshops und Konferenzen in den USA und in Deutschland wichtig. So bekomme ich Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Diskurse und kann mich mit anderen Nachwuchswissenschaftler*innen austauschen. Im Laufe der Promotion werde ich dann zunehmend eigene Forschungsergebnisse in Vorträgen vorstellen bzw. in Zeitschriften publizieren.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden?

Ich habe bereits 2015/16 über ein DAAD-Stipendium ein Auslandsjahr als Visiting Student an der Johns Hopkins University verbracht. Während dieser Zeit habe ich mich dann dazu entschieden, das komplette PhD-Programm dort zu absolvieren. Die Bewerbung für den PhD ist recht umfangreich. Neben einem Motivationsschreiben, Referenzschreiben von Dozierenden und dem TOEFL-Test als Nachweis der Englischkenntnisse ist vor allem ein gutes Writing Example wichtig. Ich möchte im Bereich der Neuen Deutschen Literatur weiterarbeiten und die thematische Ausrichtung des German Departments der JHU passt zu meinen Interessen. Zudem gefällt mir dort die gute Betreuung vonseiten der Professor*innen. Darüber hinaus habe ich mich in Baltimore wohl gefühlt – auch das ist ja nicht ganz unwichtig bei so einer Entscheidung.

Was ist das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Das Wichtigste, das ich mir während meines Studiums angeeignet habe, ist die Fähigkeit Texte sorgfältig lesen und schlüssig analysieren zu können. Aber auch ein gutes Grundlagenwissen im Bereich von Literaturtheorie und -geschichte, gründliche Literaturrecherche und Übung darin, komplexe Zusammenhänge strukturiert wiedergeben zu können, gehören zum literaturwissenschaftlichen ‚Handwerkszeug‘. Wichtig scheint mir auch, dass ich gelernt habe, mich von schwierigen Texten nicht abschrecken zu lassen und diese vielmehr als interessante Herausforderung zu sehen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Hilfreich sind auf jedem Fall Fremdsprachenkenntnisse. Gerade im Bachelor hat man die Chance, vorhandene Sprachkenntnisse zu vertiefen oder eine komplett neue Sprache zu erlernen.

Darüber hinaus ist eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft eine gute Möglichkeit, um Einblicke in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag zu bekommen. Durch Tätigkeiten als studentische Hilfskraft am AVL-Institut und bei einem Graduiertenkolleg konnte ich viele Arbeitstechniken kennenlernen, die mir nun während meines PhDs nützlich sein werden.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Von meinem Studium an der FU sind mir einige Seminare gut in Erinnerung geblieben. Gefallen haben mir z. B. Seminare, die in der AVL im Bereich der „Exemplarische Lektüren“ angeboten werden und in denen ein Semester lang ein Roman gelesen wird. Ich habe u. a. Seminare zu Moby Dick, Ulysses oder Der Mann ohne Eigenschaften belegt. In Seminardiskussionen haben wir uns diese Texte gemeinsam erarbeitet. Hier konnte ich besonders gut meine Analyse-Fähigkeiten üben und neue Möglichkeiten entdecken, wie ich Texte auch lesen kann.

Ebenso erinnere ich mich gut an drei Semester, in denen ich Altgriechisch gelernt habe. Diese Sprachkurse waren sehr arbeitsintensiv und kosteten mich viel Durchhaltevermögen, aber es war auch sehr belohnend das erste Mal klassische Texte im Original lesen zu können.

Welchen Rat würden Sie Studienanfänger_innen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Bei der Wahl der Seminare (so weit es denn geht) nach den eigenen Interessen gehen. Spaß an der Sache ist meiner Erfahrung nach eine wichtige Voraussetzung, um das Studium der AVL erfolgreich zu absolvieren.

Gerade am Anfang des Studiums das große Angebot an unterschiedlichen Seminarthemen und Kursformaten nutzen, um herauszufinden, was einem liegt. Auch mal ein Seminar an einem anderen Institut belegen. Ich selbst hatte mich während meines Bachelors thematisch noch wenig festgelegt und habe das nie als Nachteil empfunden. Erst während meines Masters habe ich mich dann auf Neuere Deutsche Literatur fokussiert.

Ein oder zwei Semester im Ausland studieren. Es gibt dafür eine Vielzahl von verschiedenen Fördermöglichkeiten, man sollte allerdings ein Jahr Vorbereitungszeit einplanen.

Sich eine Stelle als studentische Hilfskraft suchen. Dabei lernt man viel über wissenschaftliches Arbeiten und die Abläufe im Universitätsbetrieb. Gleichzeitig kann man wichtige Kontakte knüpfen.

Studentische Gruppen wie die Fachschaftsinitiativen an den Instituten nutzen, um sich mit anderen Studierenden auszutauschen und um das Leben am Institut mitzugestalten.

Ansonsten sich ein gewisses Durchhaltevermögen antrainieren. Und unbedingt das Angebot von Dozierenden annehmen, Hausarbeiten vor- und nach zu besprechen.