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Rechtswissenschaft (Erste juristische Prüfung)

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Motive für ein Jura-Studium

Es gibt Studienfächer, die so interessant sind, dass man sich für sie entscheidet wegen des geistigen Abenteuers "Studium" - was immer die beruflichen Möglichkeiten danach sind. Hierzu zählen z.B. die Literaturwissenschaften, die Philosophie, die Politologie, vielleicht auch die Soziologie. Die Rechtswissenschaft gehört nicht hierzu. JuristInnen erwarten nicht, im Studium zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammenhält. Sie studieren Jura wegen der beruflichen Möglichkeiten, die diese Ausbildung eröffnet, der juristischen Methodik, die sie im Studium erlernen und der gesellschaftlichen Aufgaben, die sie als JuristInnen erfüllen werden.
Alle juristischen Berufe haben es mit menschlichen Konflikten und gesellschaftlichen Problemen zu tun. Es geht stets um Wertungsfragen, zu denen verschiedene Antworten denkbar sind, die sich also nicht wie mathematische Aufgaben lösen lassen. JuristInnen haben vielfach schwierige, verantwortungsvolle, "ausgewogene" Entscheidungen zu treffen: Ihr ganzes Fachwissen, ihre ganze Phantasie, ihr "Vermittlungsvermögen", ihre soziale Kompetenz, ihre ganze Menschlichkeit und Person, sind gefragt. Das wiederum führt dazu, dass die Frauen und Männer, die ihren Platz im juristischen Berufsleben gefunden haben, in besonders hohem Maße mit ihrer Studien- und Berufsentscheidung zufrieden sind.
Die Rechtswissenschaft ist durch einen abstrahierenden Denkstil gekennzeichnet. Im BGB steht nicht, wie man Brötchen kauft oder allgemein einen Kaufvertrag abschließt, sondern wie "ein Vertrag schlechthin" abgeschlossen wird. "Den Vertrag schlechthin" aber gibt es in der Realität nicht: Es gibt hier immer nur konkrete Verträge mit ganz verschiedenen Inhalten. Aber von diesen verschiedenen Inhalten wird abgesehen ("abstrahiert"), es bleibt nur das übrig, was alle Verträge gemeinsam haben. Im Rahmen der rechtswissenschaftlichen Methodik lernt man also, alle juristisch relevanten Umstände eines Sachverhaltes von den irrelevanten Umständen zu unterscheiden und auf diese Weise das eigentliche Problem eines Rechtsfalles zu erfassen.
Zunächst haben JuristInnen gute Chancen, überhaupt einen qualifizierten Beruf in ihrem erlernten Fach zu finden, denn gute JuristInnen werden immer und fast konjunkturunabhängig gesucht. Darüber hinaus besteht für die AbsolventInnen der Rechtswissenschaft eine außerordentliche Variationsbreite denkbarer späterer Tätigkeiten. Mit der Entscheidung, Jura zu studieren, legt man sich noch nicht auf ein eng definiertes Berufsbild fest. JuristInnen sind als Entscheidungsträger in vielen Bereichen tätig, wo es gar nicht mehr (allein) um juristisches Fachwissen geht, sondern vor allem die methodische Schulung des JuristInnen gefragt ist.