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Bildungs- und Erziehungswissenschaft (B.A.)

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Heterogenität in Bildungs- und Erziehungsprozessen

In den vergangenen Jahren wurden auch in Deutschland groß angelegte Schulleistungsuntersuchungen durchgeführt. Mit PISA, TIMMS und IGLU seien hier nur die bekanntesten genannt. Durch die Ergebnisse dieser Studien können wir vieles darüber erfahren, ob Schüler/innen je nach ihrer sozialen Herkunft, ihres Migrationshintergrundes oder Geschlechts unterschiedlich erfolgreich in unserem Bildungssystem sind. Im Rahmen dieses Moduls lernen Sie u.a. Ergebnisse dieser Untersuchungen kennen und diskutieren anschließend mögliche Erklärungen für solche „herkunftsbedingten Disparitäten“.

Unten sehen Sie eine Tabelle aus der PISA 2000 Studie. Hier ist dargestellt, wie viel Prozent der Kinder aus den verschiedenen Sozialschichten (hier mit „EGP-Klassen“ überschrieben) welche Bildungsgänge (z.B. Gymnasium oder Hauptschule) besuchen. Bitte schauen Sie sich die Tabelle genau an. Im Anschluss daran finden Sie einige Fragen zu den dargestellten Ergebnissen.

 

Tabelle nach: Klieme, E., Artelt, C., Hartig, J., Jude, N., Köller, O., Prenzel, M., Schneider, W. & Stanat, P. (Hrsg.) (2010). PISA 2009 - Bilanz nach einem Jahrzehnt. Waxmann. (S.248)

Welche Schulform besuchen Kinder, deren Eltern zur Gruppe der „an- und ungelernten Arbeiter, Landarbeiter“ (Klasse VII) gehören, am häufigsten?

In der untersten EGP-Klasse VII war die Hauptschule der anteilig am häufigsten besuchte Bildungsgang (33 Prozent). Bei den Schüler/innen, die zur oberen Dienstklasse zählen, war dieser Anteil hingegen sehr gering (8 Prozent).

Welche Schulform besuchen Kinder, deren Eltern zur Gruppe derer gehören, die in „Handel und Verwaltung“ arbeiten (Klasse III), am häufigsten?

Der Tabelle ist zu entnehmen, dass Kinder aus Familien, deren Eltern der „Klasse III“ zugeordnet werden, am häufigsten von allen Schulformen die Realschule besuchen.

Welche Schulform besuchen Kinder, deren Eltern in Dienstklasse I eigeordnet werden, am häufigsten?

Kinder von Eltern, die der „oberen Dienstklasse“ (Klasse I) einzuordnen sind, sind am häufigsten auf dem Gymnasium. Während 52 Prozent der Jugendlichen aus Familien der oberen Dienstklasse auf dem Gymnasium waren, besuchten nur 11 Prozent der Fünfzehnjährigen aus Familien von ungelernten und angelernten Arbeitern ein Gymnasium.

Welche Schlussfolgerung lässt sich aus den Daten in der Tabelle ableiten?

Die Analyse zur Bildungsbeteiligung zeigt relativ große Unterschiede in der Gymnasialbeteiligung zwischen den Sozialschichten. Kinder aus höheren sozialen Schichten haben eine größere Wahrscheinlichkeit ein Gymnasium zu besuchen. Die meisten Schüler/innen in Deutschland besuchen eine Realschule.

Die Ursachen für derartige Unterschiede, wie sie aus der Tabelle deutlich werden, sind sehr komplex. Aber was vermuten Sie: Wie könnte es zu diesen Zusammenhängen zwischen sozialem Hintergrund der Familie und besuchter Schulform kommen?

Die Gründe für soziale Ungleichheiten sind sehr vielschichtig und können hier nicht umfassend dargestellt werden. Verschiedene wissenschaftliche Studien konnten aber einen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status des Elternhauses der Jugendlichen und den erreichten Kompetenzen nachweisen. Zusätzlich ist es so, dass Kinder aus sozial stärkeren Familien tatsächlich häufiger die Empfehlung für den Besuch eines Gymnasiums erhalten. Und wenn diese Kinder keine Empfehlung für das Gymnasium erhalten, setzen die Eltern oft alles daran, das Kind doch aufs Gymnasium zu schicken. Weitere Erklärungen für soziale Ungleichheiten im Bildungssystem lernen Sie in diesem Modul kennen.

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